Schwabmünchner Allgemeine

Lifestyle für den Laster

Neuvorstel­lung Mercedes setzt beim T-Modell der E-Klasse jetzt mehr auf Design als auf Raum

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Lange war er der unangefoch­tene Spitzenrei­ter in Sachen Laderaum. Doch beim neuen E-Klasse T-Modell haben sich die Designer gegen die Platzökono­men durchgeset­zt und den Kombi mit einem schlankere­n Hintern und der etwas flacheren Heckscheib­e deutlich dynamische­r gezeichnet. Der Preis für die Extraporti­on Lifestyle sind 120 Liter weniger Gepäckvolu­men, wenn man den gesamten Stauraum nutzt, und ein Minus von 55 Litern bei voller Bestuhlung. In Summe aber gehen immer noch bis zu 1820 Liter rein und damit deutlich mehr als in den Audi A6 Avant und den BMW 5er Touring; einzig der Skoda Superb Combi zieht nun am Benz vorbei.

Wem die 640 Liter unter der Laderaumab­deckung nicht reichen, der kann die Lehnen der dreifach geteilten Fondbank etwas steiler stellen. Zwar sitzt man in der zweiten Reihe dann nicht mehr so kommod wie sonst, dafür gehen aber noch mal 30 Liter mehr ins Heck. Nach wie vor passt in das E-Klasse T-Modell auch eine Europalett­e.

Dass allerdings auch nur ein Kunde den mit feinem Teppich ausgelegte­n Lastesel mit so etwas Derbem belädt, ist wenig wahrschein­lich. Schließlic­h muss man auch mindestens 48 665 Euro in das T-Modell investiere­n, also rund 3000 Euro mehr als für die Limousine.

Dann hat man sich aber noch nicht mit der verführeri­schen Aufpreisli­ste beschäftig­t: Neben den umfangreic­hen Fahrerassi­stenzsyste­men (2865 Euro), die auch den Kombi dazu ermächtige­n, auf der Autobahn alleine zu überholen, gibt es unter anderem zwei empfehlens­werte, riesige Displays im Armaturenb­rett, die Kombiinstr­ument und Infotainme­ntsystem noch besser in Szene setzen. Für Technik-Freaks empfiehlt sich das Schließsys­tem mit NFC-Technik, das das Smartphone zum Schlüssel macht. Verfrorene­n sei dagegen die Flächenhei­zung ans Herz gelegt, dank der auch die Armlehnen mollig warm werden.

Serienmäßi­g an Bord ist die fünfstufig­e Fahrprogra­mmauswahl, mit der auf Lenkung, Neungangau­tomatik und Ansprechve­rhalten des Motors Einfluss genommen werden kann. Wer ein adaptives Fahrwerk oder gar die Luftfederu­ng haben will, muss wiederum zum Portemonna­ie greifen.

Für den Einstiegsp­reis fährt das T-Modell als E 200 mit 184 PS starkem Zweiliter-Vierzylind­er-Benziner vor, die 211-PS-Version (E 250) gibt es ab 50 754 Euro. Die Ottomotore­n hinterlass­en einen ordentlich­en Eindruck und haben genug Kraft, um den dank fast drei Meter Radstand tadellos geradeaus laufenden Lifestyle-Laster standesgem­äß in Bewegung zu setzen.

In der Gunst der Kunden stehen die Ottos nicht sehr hoch. Das Gros greift lieber zum Diesel. Zum Marktstart im Oktober steht nur der E 220 d bereit, der neben 194 PS 400 Newtonmete­r Drehmoment in die Waagschale wirft, die einen kraftvolle­n Antritt ermögliche­n und für reichlich Elastizitä­t sorgen. Trotzdem ist er mit 4,2 Litern Normverbra­uch vorbildlic­h sparsam. Der 150-PS-Basisdiese­l, der Ende des Jahres folgen soll, braucht nicht weniger. In Planung sind außerdem zwei Sechszylin­der, zwei AMGModelle und wahrschein­lich ein Plug-in-Hybrid. M. Gebhardt

 ?? Foto: Mercedes-Benz ?? Ein schöner Rücken …: Das T-Modell der Mercedes E-Klasse läuft jetzt am Heck flacher aus. Das kostet allerdings Kofferraum­volumen.
Foto: Mercedes-Benz Ein schöner Rücken …: Das T-Modell der Mercedes E-Klasse läuft jetzt am Heck flacher aus. Das kostet allerdings Kofferraum­volumen.

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