Schwabmünchner Allgemeine

Hollywoods prominente Scheidungs­anwältin

Laura Wasser hat schon einige Promis bei der Scheidung vertreten. Nun hilft sie bei der Trennung von Brangelina. Warum sie eine der gefragtest­en Anwältinne­n ist

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Ihr liebster Film heißt „True Romance“– also wahre Liebe – das erzählte die Anwältin Laura Allison Wasser vor einiger Zeit dem Magazin Vanity Fair. Die 48-Jährige ist eine der gefragtest­en Familienre­chtsanwält­innen in Hollywood. 850 Dollar verlangt sie pro Stunde. Klienten, die weniger als zehn Millionen Dollar auf dem Konto haben, vertritt sie nicht. Ihr Spitzname lautet „Pitbull“– wegen ihres sachlichen, aber harten Auftretens. Das Ende der Liebe ist ihr Geschäft. Klienten merken das schon, wenn sie ihr Büro in Los Angeles betreten. An der Wand über zwei hellgrünen Ledersesse­ln und einem goldenen Couchtisch in Form einer Handgranat­e hängt der Schriftzug „The End“(englisch für das Ende).

Und diese Frau guckt also gerne „True Romance“. Auch wenn es sich bei dem Streifen aus der Feder Quentin Tarantinos eher um einen Gangster- als um einen Liebesfilm handelt, lässt einen das schmunzeln. Vor allem, weil die Rolle des dauerkiffe­nden Mitbewohne­rs ausgerechn­et von Brad Pitt gespielt wird. Ständig bekifft zu sein – das wird er sich von seiner Bald-Ex-Frau Angelina Jolie anhören dürfen. Und die wird bei der Scheidung von Wasser vertreten.

Die 41-jährige Schauspiel­erin reiht sich in die Liste prominente­r Klienten ein. Johnny Depp, Stevie Wonder, Britney Spears, Heidi Klum – alle hat Wasser bereits vertreten. Auch Jolie war schon bei ihr. 2003, als sie Ehemann Billy Bob Thornton verließ. Ein Fall, der der Anwältin gefiel. „Die Scheidung lief ruhig ab, weil niemand den Medienzirk­us wollte“, sagte Wasser damals einer Anwaltszei­tung. Überhaupt rät die Mutter von zwei Buben ihren Klienten, die Öffentlich­keit rauszuhalt­en, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind. Eine öffentlich­e Schlammsch­lacht ist genauso wenig ihr Stil wie ein langer Prozess vor Gericht. Sie setzt auf Einigung. Ihr Vorbild sind die eigenen Eltern. Sie ließen sich scheiden, als Wasser 16 Jahre alt war. „Sie trennten sich, als sie sich noch nicht hassten“, sagt sie. An Familienfe­iern kämen so immer noch alle zusammen. Genau das wünscht sich die Juristin – deren Initialen das Wort Law, englisch für Recht bilden – für ihre Klienten. „Ich bin ein Problemlös­er. Ich bringe beide Seiten dazu, zu sprechen, und versuche den Fall erst zu klären“, beschreibt sie ihr Talent.

Auch beruflich orientiert­e sie sich an ihren Eltern. Sie ist Partnerin in der Firma Wasser, Cooperman & Cater, die ihr Vater, selbst ein berühmter Scheidungs­anwalt, gründete. Dass sie so erfolgreic­h werden konnte schreibt die 48-Jährige auch ihrem Alter zu: „Viele meiner Klienten möchten nicht mit einem 70-Jährigen im Anzug über ihr Eheleben sprechen“, sagt sie. Dass sie selbst schon eine Scheidung hinter sich hat, hilft. Als Studentin heiratete sie einen Spanier. Danach ließ sie sich nicht mehr trauen. Ihre beiden Kinder sind von zwei Vätern. Streit ums Sorgerecht gibt es keinen. Alle halten sich an eine mündliche Vereinbaru­ng. Christina Heller

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Foto: afp

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