Lechwerke wechseln Eigentümer
RWE-Tochter Innogy hält jetzt die Aktienmehrheit
Augsburg Die Aufspaltung des Energiekonzerns RWE trifft auch die Lechwerke. Das Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Augsburg ist dadurch in neue Hände gekommen. Statt wie bisher direkt zu RWE in Essen gehört das Unternehmen nun mehrheitlich der neuen RWE-Tochter Innogy. Im Zuge der Energiewende hatte RWE die eigene Aufspaltung beschlossen und sein Geschäft mit der Ökostrom-Produktion, mit Netzen und dem Stromverkauf der neuen Tochtergesellschaft Innogy übertragen. Bei dem Dax-Konzern RWE bleibt das traditionelle Geschäft, unter anderem die Kohle- und Gaskraftwerke. „Bisher waren die Lechwerke eine Tochter von RWE, nun sind sie eine Tochter von Innogy“, bestätigte eine Sprecherin von Innogy unserer Zeitung.
Die Lechwerke sind selbst eine Aktiengesellschaft. Die große Mehrheit der Aktien – 89,87 Prozent – hatte früher der Energiekonzern RWE gehalten. Dieser Anteil ist nun komplett an Innogy übergegangen. Weitere 6,74 Prozent der Aktien hält die öffentliche Hand, davon 6,41 Prozent der Bezirk Schwaben. Die restlichen 3,39 Prozent der Lechwerke-Anteilsscheine sind in Streubesitz.
Die Lechwerke betreiben in großen Teilen das Stromverteilnetz in unserer Region. Sie produzieren außerdem hauptsächlich mit Wasserkraft Elektrizität und verkaufen überdies Strom an Privatkunden und Unternehmen. Ein weiteres Standbein der Lechwerke ist die Internet-Anbindung vieler Städte und Gemeinden über Glasfasernetze. Das Augsburger Unternehmen beschäftigte 2015 in Vollzeitstellen gerechnet 1803 Mitarbeiter.
Auch wenn Innogy die Mehrheit der Aktien an den Lechwerken hält, bleibt das Augsburger Unternehmen über Umwege eine Tochter des RWE-Konzerns. RWE will Innogy zwar am 7. Oktober an die Börse bringen und damit Milliarden einnehmen. Zwischen 75 Prozent und 82 Prozent der Innogy-Aktien sollen aber bei RWE verbleiben. Auch langfristig will RWE über 50 Prozent an Innogy behalten, hieß es zuletzt. Allerdings als reine Finanzbeteiligung. Strategisch soll Innogy unabhängig sein.
Welche Pläne aber hat Innogy mit den Lechwerken? „Im Prinzip hat sich nichts geändert, auf den rechtlichen Rahmen und die Beteiligung gibt es keine Auswirkungen“, sagte die Innogy-Sprecherin. Auch für die Mitarbeiter solle sich nichts ändern.