Schwabmünchner Allgemeine

Lechwerke wechseln Eigentümer

RWE-Tochter Innogy hält jetzt die Aktienmehr­heit

- VON MICHAEL KERLER

Augsburg Die Aufspaltun­g des Energiekon­zerns RWE trifft auch die Lechwerke. Das Energiever­sorgungsun­ternehmen mit Sitz in Augsburg ist dadurch in neue Hände gekommen. Statt wie bisher direkt zu RWE in Essen gehört das Unternehme­n nun mehrheitli­ch der neuen RWE-Tochter Innogy. Im Zuge der Energiewen­de hatte RWE die eigene Aufspaltun­g beschlosse­n und sein Geschäft mit der Ökostrom-Produktion, mit Netzen und dem Stromverka­uf der neuen Tochterges­ellschaft Innogy übertragen. Bei dem Dax-Konzern RWE bleibt das traditione­lle Geschäft, unter anderem die Kohle- und Gaskraftwe­rke. „Bisher waren die Lechwerke eine Tochter von RWE, nun sind sie eine Tochter von Innogy“, bestätigte eine Sprecherin von Innogy unserer Zeitung.

Die Lechwerke sind selbst eine Aktiengese­llschaft. Die große Mehrheit der Aktien – 89,87 Prozent – hatte früher der Energiekon­zern RWE gehalten. Dieser Anteil ist nun komplett an Innogy übergegang­en. Weitere 6,74 Prozent der Aktien hält die öffentlich­e Hand, davon 6,41 Prozent der Bezirk Schwaben. Die restlichen 3,39 Prozent der Lechwerke-Anteilssch­eine sind in Streubesit­z.

Die Lechwerke betreiben in großen Teilen das Stromverte­ilnetz in unserer Region. Sie produziere­n außerdem hauptsächl­ich mit Wasserkraf­t Elektrizit­ät und verkaufen überdies Strom an Privatkund­en und Unternehme­n. Ein weiteres Standbein der Lechwerke ist die Internet-Anbindung vieler Städte und Gemeinden über Glasfasern­etze. Das Augsburger Unternehme­n beschäftig­te 2015 in Vollzeitst­ellen gerechnet 1803 Mitarbeite­r.

Auch wenn Innogy die Mehrheit der Aktien an den Lechwerken hält, bleibt das Augsburger Unternehme­n über Umwege eine Tochter des RWE-Konzerns. RWE will Innogy zwar am 7. Oktober an die Börse bringen und damit Milliarden einnehmen. Zwischen 75 Prozent und 82 Prozent der Innogy-Aktien sollen aber bei RWE verbleiben. Auch langfristi­g will RWE über 50 Prozent an Innogy behalten, hieß es zuletzt. Allerdings als reine Finanzbete­iligung. Strategisc­h soll Innogy unabhängig sein.

Welche Pläne aber hat Innogy mit den Lechwerken? „Im Prinzip hat sich nichts geändert, auf den rechtliche­n Rahmen und die Beteiligun­g gibt es keine Auswirkung­en“, sagte die Innogy-Sprecherin. Auch für die Mitarbeite­r solle sich nichts ändern.

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