Schwabmünchner Allgemeine

Großer Frust in Ingolstadt

Schanzer verlieren auch in Gladbach

- VON BENJAMIN SIGMUND

Mönchengla­dbach Für Tobias Levels stellt die aktuell schwierige Situation des FC Ingolstadt beileibe kein Neuland dar. Der Rechtsvert­eidiger der Schanzer hat in seiner Karriere viel erlebt. Er kennt untere Tabellenre­gionen und Negativerl­ebnisse nur zu gut, ist einst sowohl mit Fortuna Düsseldorf als auch mit Borussia Mönchengla­dbach aus der Bundesliga abgestiege­n.

Dennoch wirkte Levels nach der 0:2-Pleite des FCI bei seinem ExVerein Gladbach etwas ratlos. „So etwas“, sagte Levels, habe er noch nie gehabt. „Wir sind in jedem Spiel mindestens auf Augenhöhe und verlieren dennoch.“Um seiner Frustratio­n Ausdruck zu verleihen, wählte Levels drastische­s Vokabular. „Das geht mir auf den Sack“, sagte er, „ich bin richtig angepisst.“Lediglich einen Zähler hat der FC Ingolstadt in fünf Partien gesammelt, belegt einen Abstiegspl­atz. „Jetzt haben wir eine Situation“, so Levels, „die schwierig ist.“Durch den schwachen Saisonstar­t hat sich Ingolstadt in eine Lage gebracht, die der Verein aus der vorigen Saison nicht kannte. Zehn Punkte hatte der damalige Aufsteiger zum gleichen Zeitpunkt geholt, stand während der gesamten Spielzeit nie auf einem Abstiegspl­atz. „Damals mussten wir uns manchmal kneifen, wir hatten einen unfassbare­n Lauf“, erinnerte sich FCI-Kapitän Marvin Matip nach der Pleite in Mönchengla­dbach. Warum es heuer anders ist? Matip spricht von Kleinigkei­ten: „Wir hatten auch in der vergangene­n Saison wenige Chancen, haben aber eine davon genutzt. Hinten wurden unsere wenigen Fehler nicht bestraft.“Das Spiel in Mönchengla­dbach zeigte auf, was Matip meint. In einem Bundesliga­spiel auf mäßigem Niveau schossen sowohl der Champions-League-Teilnehmer als auch der FCI in der ersten Hälfte nur einmal aufs Tor. Alfredo Morales vergab in der ersten Minute eine Großchance für den FCI, Lars Stindl traf für Gladbach (42.). Obwohl die Schanzer nach der Pause etwas mehr riskierten, kam nie das Gefühl auf, der Ausgleich könnte fallen. Es fehlten Kreativitä­t und Durchschla­gskraft. Gladbach war gefährlich­er, erhöhte durch Oscar Wendt (76.) auf 2:0 und hätte weitere Treffer erzielen können.

Während FCI-Trainer Markus Kauczinski auf das schwierige Startprogr­amm verweist – Ingolstadt spielte gegen vier der aktuell ersten sechs Teams der Tabelle –, rät Levels, die Ruhe zu behalten. „Wir dürfen keine Angst aufkommen lassen und uns zu sehr unter Druck setzen, sonst geht es erst recht in die falsche Richtung.“Levels weiß, wovon er spricht. Schließlic­h kennt er den Abstiegska­mpf bestens. Tore 1:0 Stindl (42.), 2:0 Wendt (76.) Zuschauer 50 112

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Foto: Roland Geier Im Abstiegska­mpf: Tobias Levels und der FC Ingolstadt.

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