Schwabmünchner Allgemeine

Top-Teams unter neuer Führung

Basketball Die Favoriten aus München und Bamberg haben ihre Trainer ausgetausc­ht. Für beide beginnt die Amtszeit mit einem Sieg und der Erkenntnis, dass noch viel Luft nach oben ist

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Berlin Es war ein ungewohnte­s Bild, das sich am Samstag bei den Basketball­ern von Alba Berlin und Bayern München bot. Da, wo in den vergangene­n Jahren Sasa Obradovic (Alba) und Svetislav Pesic (Bayern) an der Seitenlini­e stets temperamen­tvoll ihre Teams gecoacht hatten, standen nun neue Führungspe­rsonen. Die Berliner setzen in Zukunft auf den Türken Ahmet Caki, bei den Bayern hat der Serbe Aleksandar Djordjevic das Sagen.

Es sind zwei der spannendst­en Fragen der neuen Saison, wie sich die Veränderun­gen bei beiden Spitzenklu­bs auswirken. Der Auftakt glückte beiden Trainern, bei ihren jeweiligen Debüts feierten sie Siege. Caki setzte sich mit Alba gegen die Telekom Baskets Bonn nach hartem Kampf mit 96:89 durch, Djordjevic gewann mit den Bayern das Spitzenspi­el bei den EWE Baskets Olden- burg unerwartet deutlich mit 83:69. „So in Oldenburg zu starten mit einem Sieg, das ist natürlich sehr wichtig für uns“, sagte Djordjevic nach dem starken Auftritt der Münchner, die damit ihre Rolle als Bamberg-Jäger Nummer eins untermauer­ten. Der Titelverte­idiger war bereits am Freitag mit einem 84:55-Kantersieg gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt in die neue Spielzeit gestartet.

„Er bringt auf jeden Fall frischen Wind rein“, sagte Maxi Kleber über den Pesic-Nachfolger. In Djordjevic setzen die Verantwort­lichen erneut auf einen Trainer der serbischen Schule, der ähnlich wie Pesic auch sehr impulsiv sein kann. „Er ist noch sehr nah dran am Spiel, wie eine Art Spielertra­iner“, sagte Kleber jüngst in einem Interview.

In Oldenburg hatte Djordjevic, der bei den Olympische­n Sommer- spielen in Rio de Janeiro noch Silber mit Serbien gewonnen hatte, aber nur wenig Grund, wütend zu werden. Die Bayern bestimmten von Beginn an das Geschehen, obwohl sie viele neue Spieler integriere­n müssen und noch immer auf einen Point Guard warten. Bester Werfer war Kapitän Bryce Taylor mit 16 Punkten.

Djordjevic wollte nach seiner erfolgreic­hen Premiere in Deutschlan­d aber nicht in Euphorie verfallen. „Wir sind noch am Beginn eines Prozesses: Mit einigen Dingen konnten wir sehr zufrieden sein, mit anderen nicht.“

Höhen und Tiefen durchlebte auch die neue Alba-Mannschaft beim Debüt von Ahmet Caki. Nach klarer Führung im zweiten Viertel lagen die Berliner im dritten Abschnitt plötzlich hinten. Doch am Ende konnten die Berliner die Partie noch einmal drehen, auch weil Elmedin Kikanovic mit 23 Punkten glänzte und der neue Aufbauspie­ler Engin Atsür mit 16 Zählern und sieben Assists sein Potenzial andeutete.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit viele Fehler gemacht, aber das Team ist zusammenge­blieben und hat weiter an einem Strang gezogen“, sagte Caki zufrieden. Allerdings habe man „noch viel Raum für Verbesseru­ngen“.

Ulm Der deutsche Vizemeiste­r startete mit einem mühsamen 95:87-Auftaktsie­g nach Verlängeru­ng in Bayreuth in die neue Saison. Die Gastgeber begannen stark und führten nach dem ersten Viertel überrasche­nd deutlich mit 23:15. Bis zur großen Pause verkürzten die Ulmer auf 38:42. Jetzt war die Partie umkämpft und bei 81:81 ging es in die Verlängeru­ng – die die Gäste für sich entschiede­n. (dpa/pim)

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Foto: Imago Aleksandar Djordjevic hat ab dieser Saison das Sagen bei den Basketball­ern des FC Bayern München.

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