Zoff in der DTM
Motorsport Spitzenreiter wird disqualifiziert. Dessen Team will sich damit nicht abfinden
Budapest Dem Deutschen Tourenwagen Masters droht eine Titelentscheidung vor Gericht. Mehr als vier Stunden nach seinem vierten Platz auf dem Hungaroring in Budapest wurde Marco Wittmann wegen eines Regelverstoßes disqualifiziert. Doch für BMW ist die Strafe der Sportkommissare „nicht gerechtfertigt“. Der Hersteller kündigte Berufung an. Bis zu einer Entscheidung des Berufungsgerichts gilt der Champion von 2014 allerdings als ausgeschlossen. Nur wenn die beteiligten Parteien die formalen Fristen nicht voll ausschöpfen, ist eine Verhandlung vor den beiden abschließenden Rennen auf dem Hockenheimring aber realistisch.
Weil ein Einheitsbauteil am Unterboden seines BMW M4 nicht dem Reglement entsprach, muss Wittmann seinen so wertvollen vierten Platz und die dafür vergebenen zwölf Punkte zunächst wieder abgeben. In der Gesamtwertung schrumpft sein Vorsprung auf AudiMann Edoardo Mortara von 26 auf 14 Zähler.
Aus dem gleichen Grund verlor auch Mercedes-Fahrer Daniel Juncadella mit Platz drei sein bestes Saisonergebnis. Mercedes will ebenfalls in Berufung gehen. Die nachfolgenden Fahrer rückten in der Tageswertung auf. Als neuer Dritter hinter dem Audi-Duo Mattias Ekström und Adrien Tambay wurde Antonio Felix da Costa im BMW geführt.
Für den Hersteller aus München war das aber nur ein schwacher Trost. Wittmann hatte sich trotz eines schwierigen Wochenendes gegen scheinbar übermächtige AudiRennwagen noch als gefühlter Sieger im Titelkampf von der Strecke verabschiedet. Denn einen Tag nach seinem Start-Ziel-Sieg am Samstag hatte Mortara am Sonntag einen katastrophalen Rennauftakt und fiel von der Pole Position zurück ans Ende des Feldes. Das Rennen musste er später vorzeitig beenden und blieb ohne Punkte.
Aus der Chance, Wittmann die Gesamtführung zu entreißen, war zwischenzeitlich ein Rückstand von 26 Zählern geworden – bis die Sportkommissare am Abend ihre Strafe aussprachen. (dpa)