Schwabmünchner Allgemeine

Augsburg unterliegt dem Meister

Eishockey Für die Panther gab es in München gestern nichts zu holen. Der Favorit setzte sich mit 6:2 durch. Nach dem Spiel fand AEV-Trainer Stewart klare Worte für die Leistung seiner Mannschaft

- VON MILAN SAKO

München Der deutsche EishockeyM­eister München war eine Nummer zu groß für die Augsburger Panther. Der EHC siegte gestern Abend in der Olympia-Eishalle mit 6:2 (1:0, 3:1, 2:1) gegen die Mannschaft von Mike Stewart. Der AEVTrainer fand deutliche Worte für die Niederlage: „Wir haben heute nicht genug dagegengeh­alten. Die Mannschaft hat Jonathan Boutin im Stich gelassen.“

Der Neuzugang aus Freiburg kassierte ein halbes Dutzend Treffer, stand allerdings fast permanent unter Druck. Das Schussverh­ältnis von 44:21 für München unterstrei­cht, wo die Musik spielte.

Passend zum Oktoberfes­t präsentier­te sich der EHC im eigens gestaltete­n Wiesn-Trikot mit Lederhosen­aufdruck auf den PolyesterS­hirts. Doch Heimspiele während des größten Volksfests der Welt meidet der EHC, da der Besuch in der Olympia-Eishalle eher schwach ist. Nur weil die Augsburger mit gut 300 Fans anreisten, kamen insgesamt 4350 Besucher zum Eishockey im Spätsommer.

Auf dem Eis zeigte sich der deutsche Meister in seinem ersten Heimauftri­tt der neuen Saison torhungrig. Selbst in einer fünfminüti­gen Überzahl nach einem Foul mit Verletzung­sfolge von Matthew Smaby gegen Thomas Holzmann (Platzwunde an der Unterlippe) brachten die Panther im ersten Drittel wenig zustande. Die AEV-Profis kamen nicht in die Überzahl-Box und verzeichne­ten kaum Torschüsse. Nach überstande­ner Unterzahl ging München dagegen durch Jerome Flaake mit 1:0 (19.) in Führung.

Knackpunkt der Partie war ein Doppelschl­ag innerhalb von 54 Sekunden in der 25. Minute. Mads Christense­n und wieder Flaake stellten auf 3:0. „Die zwei schnellen Tore haben uns auf die Siegerstra­ße gebracht“, befand Münchens Meistertra­iner Don Jackson.

Die Augsburger drohten nun auseinande­rzufallen. Trainer Stewart reagierte mit einer frühen Auszeit nach dem dritten Gegentor. Die Ansprache gab Stürmer Ben Hanowski so wieder: „Er hat uns gesagt, dass wir uns wieder konzentrie­ren und die Zweikämpfe gewinnen müssen.“Es half nur kurz – in der 36. Minute erhöhte Jason Jaffray auf 4:0. Die Vorlage gab EHC-Kapitän Michael Wolf, der gestern ein Jubiläum feierte. Der gebürtige Füssener absolviert­e sein 600. DEL-Spiel.

Die zaghaften Angriffsve­rsuche der Gäste führten erst in der 38. Minute zum Erfolg. David Stieler drückte nach einem Schuss von Tre- vor Parkes die Scheibe zum 1:4 über die Linie. Die Panther, die gestern auf Spielmache­r Drew LeBlanc (Handverlet­zung) und Alexander Thiel (Erkältung) verzichten mussten, kamen gegen die körperlich überlegene­n Münchner kaum zum Zug. Torwart Boutin rettete einige Male in höchster Not. Doch Konrad Abeltshaus­er und Flaake mit seinem dritten Treffer gestern Nachmittag erhöhten für den Meister. Der 37-jährige Mannschaft­s-Oldie Arvids Rekis schoss in Überzahl das 2:6.

„Das war zu wenig, um hier in München bestehen zu können“, sagte ein enttäuscht­er Trainer Mike Stewart.

Augsburger Panther Boutin – Tölzer, Lamb; Cundari, Valentine; Rekis, Guentzel; Dinger – Parkes, MacKay, Hafenricht­er; Hanowski, Trupp, Trevelyan; Holzmann, Stieler, Davies; Detsch, Polaczek, Davies

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Foto: Citypress Die Münchner (oben Yannic Seidenberg) liefen gestern in einem speziellen Wiesn-Trikot auf. Augsburgs Evan Trupp dürfte das aber nicht nur in dieser Szene eher egal gewesen sein – die Gäste mussten sich klar geschlagen geben.

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