Schwabmünchner Allgemeine

Sechs Sekunden fehlen

Marathon Bekele läuft in Berlin knapp am Weltrekord vorbei – und verpasst 50 000 Euro

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Berlin Nur sechs Sekunden fehlten Kenenisa Bekele nach 42 195 Metern am Brandenbur­ger Tor zum Weltrekord – mit seinem ersten Sieg in Berlin krönte sich der dreimalige Bahn-Olympiasie­ger trotzdem jetzt auch zum Marathon-Star. Auf den Spuren seines legendären Landsmanns Haile Gebrselass­ie triumphier­te Bekele am Sonntag in der Weltjahres­bestzeit von 2:03:03 Stunden, noch in Sichtweite des Ziels schien der zwei Jahre alte Weltrekord des Kenianers Dennis Kimetto (2:02:57 Stunden) greifbar.

Etwa anderthalb Kilometer vor dem Ziel eines spannenden Rennens setzte sich Bekele im Duell der Giganten vom großen Favoriten Wilson Kipsang aus Kenia ab; der Sieger von 2013 wurde diesmal in 2:03:13 Stunden Zweiter. Als Dritter kam sein Landsmann Evans Chebet in 2:05:31 Stunden ins Ziel.

„Das ist fantastisc­h für mich – ich bin so froh und glücklich, dass ich nach langer Verletzung so eine schnelle Zeit laufen konnte“, sagte Bekele und strahlte. Rundum glücklich war er dennoch nicht. „Am Schluss bin ich aber doch ein bisschen enttäuscht, dass ich den Weltrekord so knapp verpasst habe“, sagte Bekele, der seinem großen Vorbild Gebrselass­ie den Landesreko­rd abnahm.

Der Äthiopier strich 70 000 Euro Preisgeld ein: 40000 Euro für den Sieg und 30000 Euro für eine Zeit unter 2:04 Stunden. Für den Weltrekord hätte es noch einmal 50000 Euro obendrauf gegeben. Der viermalige Berlin-Sieger Gebrselass­ie hatte unter anderem 2008 in der damaligen Weltrekord­zeit von 2:03:59 Stunden gewonnen.

Eigentlich war Kipsang auf den Weltrekord aus, der 34-Jährige lag auch lange auf Kurs, hatte dem Schlussspu­rt Bekeles aber nichts mehr entgegenzu­setzen. „Das war ganz schön eng, ich habe die ganze Zeit Druck gemacht. Aber das Rennen hat so viel Energie gekostet, und am Ende konnte ich mit Kenenisa nicht mehr mithalten“, sagte der Sieger von 2013. Der frühere Hindernis-Spezialist Steffen Uliczka wurde in 2:15:02 Stunden 16.

Am Tag der Äthiopier trug sich Aberu Kebede bei den Frauen zum dritten Mal in die Siegerlist­e ein. Nach ihren Erfolgen 2010 und 2012 schloss die 27-Jährige in 2:20:45 Stunden zu den Rekord-Siegerinne­n Uta Pippig (Leipzig) und Renata Kokowska (Polen) auf. Kebede krönte den äthiopisch­en DreifachCo­up vor ihren Team-Gefährtinn­en Birhane Dibaba (2:23:58) und Ruti Aga (2:24:41). Beste Deutsche wurde Katharina Heinig (Frankfurt/Main) in 2:28:34 Stunden als Fünfte. (dpa)

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Foto: dpa Aljona Savchenko und Bruno Massot holten den ersten Sieg der Saison.
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Kenenisa Bekele

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