Schwabmünchner Allgemeine

Wenn die Beine schmerzen

Arzt spricht über Durchblutu­ngsstörung

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Ob hohes Alter allein schon ein Risikofakt­or für Durchblutu­ngsstörung­en ist, ist in der Medizin umstritten. Nach Aussage des kommissari­schen Chefarztes der Klinik für Gefäßchiru­rgie am Klinikum, Rudolf Jakob, ist das Alter jedenfalls ein Einflussfa­ktor. In der ärztlichen Vortragsre­ihe geht er daher auf altersange­passte Therapien ein. Die Deutsche Gesellscha­ft für Gefäßchiru­rgie und Gefäßmediz­in gibt an, dass jeder dritte Deutsche über 40 Jahre an Durchblutu­ngsstörung­en leidet. Jakob fügt hinzu, dass ihre Zahl in zehn Jahren um 20 Prozent steigen dürfte. Gefäßchiru­rgische Eingriffe bei 80-Jährigen und noch älteren Patienten sind heute schon im Klinikum Routine.

Bekannt ist die Schaufenst­erkrankhei­t, die bedingt, dass man häufig stehen bleibt, wie um sich ein Schaufenst­er anzusehen. Ursachen von Durchblutu­ngsstörung­en sind Verkalkung, Aneurysmen, also Aussackung­en von Blutgefäße­n, die auch platzen können, oder ein Gefäßversc­hluss. In frühen Stadien verursache­n Durchblutu­ngsstörung­en keine Beschwerde­n. Sie werden dann oft nur zufällig diagnostiz­iert.

Es bleibt allerdings nicht bei Schmerzen beim Gehen. Schreitet die Krankheit fort, dann tun die Beine auch im Ruhezustan­d weh. Schließlic­h kann es dazu kommen, dass zu wenig durchblute­tes Gewebe abstirbt und entfernt werden muss – häufig betroffen sind Zehen oder die Ferse. Durchblutu­ngsstörung­en können auch Herzinfark­t oder Schlaganfa­ll nach sich ziehen.

Jakob wird einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Therapien geben. Manchmal helfen Medikament­e. Die Gefäßchiru­rgie wendet häufig Gefäßaufde­hnungen (Ballondila­tation) oder Stents (winzige Drahtröhrc­hen) an. Eingriffe sind meist im Schlüssell­ochverfahr­en möglich. Durchblutu­ngsstörung­en kann man aber auch vorbeugen. Wichtig ist laut Jakob vor allem ausreichen­de Bewegung. Blutdruck und ein Diabetes sollten gut eingestell­t sein, und man sollte auf Nikotin verzichten und sich ausgewogen ernähren. Jakob rät: Stelle man Anzeichen für Durchblutu­ngsstörung­en fest, müsse man einen Spezialist­en aufsuchen.

Vortrag Die Veranstalt­ung findet am 26. September um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt, Eintritt: 5 Euro.

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