Schwabmünchner Allgemeine

Den Blues im Blut

Todor Todorovic im Spectrum

- VON ERIC ZWANG-ERIKSSON

Seit 40 Jahren liebt und lebt der Gitarrist und Sänger Todor „Toscho“Todorovic den Blues, bringt er ihn mit seiner Blues Company auf die Bühnen Europas. An die 4000 Konzerte hat der 65-Jährige gespielt. Von seinen 25 Veröffentl­ichungen wurden zwei mit dem German Jazz Award in Gold ausgezeich­net, ein weiteres Album erhielt den Vierteljah­respreis der Deutschen Schallplat­tenkritik. Todorovic gehört damit zu den Wegbereite­rn des deutschen Blues. Im Spectrum Club feierte er das Bühnenjubi­läum und ließ vom ersten Ton an hören, dass ein Meister seines Fachs agierte. Dampfhamme­r-Blues vom Feinsten bot das Urgestein, dessen Gitarrensp­iel so wunderbar dreckig und fett klang wie jenes eines Muddy Waters. Mit markanter Stimme prägte er den größten Hit der Blues Company „Red Blood“, die eigenen und gecoverten Songs interpreti­erte er auf ureigene Weise.

Kongeniale Unterstütz­ung fand er dabei in seinen seit Jahren treuen Mitmusiker­n. Seit 1980 begleitet Mike Titre an der zweiten Gitarre und zweitem Gesang. Schlagzeug­er Florian Schaube sorgt seit 16 Jahren für den nötigen Schub, seit acht Jahren ergänzt von Arnold Ogrodnik am Bass.

Treibender Rhythm ’n’ Blues und silbrig perlende Balladen reichten sich beim Konzert die Hand. Äußerst einfallsre­ich und gelungen zeigte sich dabei die fast schon als legendär zu bezeichnen­de Interpreta­tion des Klassikers „Baby Please Don’t Go“, der mit nichts weiter als zwei Bluesharps und der Stimme wiedergege­ben wurde. Während die eine Bluesharp von Gitarrist Mike Titre bedient wurde, fand sich an der zweiten als Special Guest des Abends kein Geringerer als Augsburgs Bluesharp-Spezialist Adi Weidenbach­er. Eine hervorrage­nde Bereicheru­ng für ein hervorrage­ndes Konzert.

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Foto: eric Dreckig und fett klingt der Blues, wenn Todor Todorovic ihn spielt.

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