Schwabmünchner Allgemeine

Wo kommen die Knieschmer­zen her?

Medizin Rund 100 Interessie­rte bei dem Arthrosevo­rtrag von Dr. Florian Döbereiner

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Schmerzen im Knie, das kennen sehr viele Menschen, besonders wenn sie älter werden. Ursache dafür ist häufig die Knorpelabn­utzung am Ober- und Unterschen­kelknochen oder am Meniskus. Dass Knorpel nur sehr bedingt heilen, das war eine der wichtigste­n und schockiere­ndsten Aussagen Döbereiner­s. Es gebe zwar schon die Möglichkei­t der Nachzucht, allerdings nur in geringem Umfang. Abgerissen­e Knorpel können operativ wieder befestigt werden, der Erfolg sei aber nicht ga- rantiert. Erste konservati­ve Behandlung­smethoden bei Knieschmer­zen können unter anderem Krankengym­nastik, leichter Sport, Akupunktur, Quarkwicke­l oder etwa Hyaluronsp­ritzen sein. Allerdings, betont Döbereiner: „Das sind alles nur Maßnahmen, um Zeit zu gewinnen, Sie verspreche­n keine Heilung.“

Um die Situation etwas nachhaltig­er zu verbessern, muss häufig operiert werden: Knorpel oder Meniskus glätten kann helfen, muss aber nicht. Wenn alle anderen Hilfsmitte­l versagen, bleibt nur noch der Gelenkersa­tz, die Prothese. „Man geht heute von einer Haltbarkei­t von 20 Jahren aus“, so der Arzt. Im Alltag sei nach der OP gute Beweglichk­eit wieder gegeben, extreme Belastunge­n müssten aber vermieden werden. Außerdem sei viel Training durch den Patienten zur Gesundung notwendig, und viel Geduld: „Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis sich wieder ein normaler Bewegungsa­blauf einstellt.“

Wer am Knie schmerzen verspürt, kann aber auch ganz andere Probleme haben: Hüfte, Wirbelsäur­e, Bandscheib­en, Krampfader­n, Rheuma, Infektione­n. Wo die Schmerzen herkommen, das kann nur bei einem Arztbesuch geklärt werden.

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Florian Döbereiner

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