Schwabmünchner Allgemeine

Tuoro war es und nicht der Gott Thor

Die Herkunft von Deuringen ist durchaus mysteriös

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Landkreis Augsburg Wie Leitershof­en ist auch unser heutiger Ort ein Teil der Stadt Stadtberge­n – mittlerwei­le, denn noch bis ins Jahr 1978 war Deuringen, am Rand der westlichen Wälder anmutig an einer Anhöhe gelegen, eine selbststän­dige Gemeinde. Heute leben in dem Ortsteil Deuringen rund 1500 Einwohner. Erste Erwähnung in Dokumenten findet die Siedlung um das 11. Jahrhunder­t. Damals mit dem auf eine falsche Spur führenden Namen „Turingia“– denn mit Thüringen hat Deuringen nichts zu tun. Der Ortsnamens­forscher Freiherr Wolf-Armin von Reitzenste­in vermutet, dass bei den ersten urkundlich­en Belegen fälschlich­erweise der Name des Landes Thüringen „eingedeute­t“wurde.

Allerdings ist auch die Herkunft des Ländername­ns unklar. Es mag lateinisch­en Quellen zufolge die Bezeichnun­g eines germanisch­en Volksstamm­es sein. Auch ein Zusammenha­ng mit dem germanisch­en Göttername­n „Thor“kann nicht völlig ausgeschlo­ssen werden. Doch dass unser Deuringen nach „Thor“benannt ist, scheidet aus. Vielmehr war es wieder einmal ein „normaler“Männername, der hinter der Ortsbezeic­hnung steht.

Für Walter Pötzl hieß der Gründer Deuringens „Tuoro“. Also bedeutet der Name so viel wie „bei den Leuten des Tuoro“oder auch „Tiuro“, wie es im Lexikon des Experten von Reitzenste­in heißt. Der Ortsname in der heutigen Schreibwei­se ist erstmals 1819 belegt.

Das seit 1958 geführte Wappen Deuringens ist silbern und blau. Auf der einen Seite drei auf silbernen Untergrund übereinand­er liegende blaue Balken mit fünf, vier und zwei Zinnen. Daneben auf blauem Feld eine silberne Rose auf einer ebenfalls silbernen Spitze. Die Zinnbalken in Blau auf Silber sind dem Wappen der Marschälle von Donnersber­g entnommen. Die Rose mit goldenen Butzen auf silberner Spitze ist die Wappenfigu­r der Freiherren von Rehlingen. (dihjü)

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