Müll ist zu wertvoll zum Verbrennen
Die Wiederverwertung der Rohstoffe im Müll ist gut für die Umwelt – und fürs Geschäft. Die Recyclingwirtschaft boomt. Kommunen wie private Unternehmen wollen daran teilhaben. Der nun ausgehandelte Kompromiss kommt beiden Seiten entgegen. Für den Hausmüll sind die Kommunen zuständig, für die Verpackungen das Duale System. Bedauerlich allerdings, dass sich Umweltministerin Hendricks nicht mit ihrer Idee einer Wertstofftonne durchsetzen konnte, in der nicht nur die vom Grünen Punkt lizenzierten Verpackungen, sondern auch sonstige Abfälle aus Metall, Kunststoff oder Papier landen. Das hätte die oftmals komplizierte Mülltrennung erleichtert.
Und auch ein zweites Problem beseitigt das neue Gesetz nicht. Noch immer wird zu viel Müll verbrannt statt wiederverwertet. Denn nach offizieller Lesart wird der Müll bei der Recyclingquote angerechnet, aus dem Energie gewonnen wird. Daher steht die vom Gesetzgeber geforderte Erhöhung der Recyclingquoten nur auf dem Papier, wenn hinterher doch wieder alles in der Verbrennungsanlage landet. Dafür sind die im Abfall enthaltenen Rohstoffe zu wertvoll.