Schwabmünchner Allgemeine

Der Besteck Check

Capito Benimmschu­le Expertin Susanne Erdmann erklärt dir heute, warum manche Messer und Gabeln anders aussehen

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Messer, Gabel, Löffel – wie die aussehen und benutzt werden, das weißt du ja. Aber es gibt auch Besteck, das irgendwie anders aussieht. Benimm-Expertin Susanne Erdmann erklärt dir heute, was es damit auf sich hat:

Fischbeste­ck Wer im Restaurant Fisch bestellt, der bekommt meistens neues Besteck: Es handelt sich zum einen um eine Gabel mit vier Zacken, die zwischen der zweiten und dritten Zinke eine tiefere Spalte hat. Die Gabel ist etwas breiter und flacher als eine normale, weil du so mehr Fisch aufladen kannst. Gegarter Fisch zerfällt schnell und würde daher von einer normalen Gabel rascher herunterru­tschen. Zum Fischbeste­ck gehört zum anderen ein Messer, das keine Klinge hat. Dieser stumpfe Schieber wird Fischmesse­r genannt. Da man Fisch nicht schneidet, sondern das weiche Fleisch nur zerteilt, fehlt die scharfe Klinge auch nicht. „Das Fischmesse­r hilft dabei, den Fisch zu zerlegen und die Haut abzuziehen“, erklärt Susanne Erdmann. Früher war das Fischmesse­r auch aus einem anderen Metall als die „normalen“Messer. Das war teurer und besser für den Geschmack. Heute sind die meisten Bestecke aber aus Edelstahl. Das macht geschmackl­ich keinen Unterschie­d.

Steakmesse­r So ein Messer hast du bestimmt auch schon einmal gesehen und vielleicht sogar benutzt. Seine Merkmale: Erstens: Es ist schmaler als ein normales Messer. Zweitens: Es hat eine scharfe ZickeZacke-Klinge. Damit soll man nämlich auch einfacher Fleisch schneiden können. Drittens: Es hat eine Klinge.

Dessertbe steck Das ist das Besteck, das oberhalb des Tellers liegt. Man isst damit den Nachtisch, klar. Als Dessertbes­teck können folgende Kombinatio­nen von Besteck eingedeckt sein: Löffel, Gabel, Gabel und Messer, Löffel und Gabel. Der kleine Löffel zeigt spitze … dass die Menschen in Europa noch gar nicht so lange mit Ga beln essen? Los ging’s vor etwa 400 Jahren in Italien. Erst vor rund 200 Jahren wurde das „Mit der Gabel essen“Sitte bei uns. Davor wurde gelöffelt. Der Löffel ist eines der ältesten Essinstru mente der Menschen. Früher war auch in Deutschlan­d üblich, nach links und wird dann im Restaurant an die Stelle des Messers geschoben. Manchmal sieht die kleine Gabel, die Kuchengabe­l auch besonders aus. Im Gegensatz zu ihrer großen Schwester, der Essgabel, hat sie häufig nur drei Zinken. Und außerdem ist der linke manchmal auch dicker als die anderen. Das kommt daher: Bis vor fast 100 Jahren wurde Kuchen mit Messer und Gabel gegessen. Dann ersetzte die Kuchengabe­l das Messer. Mit ihr konnte man dass jeder einen eigenen Löffel hatte. Manchmal waren diese verziert. Weil dieses Essinstru ment wichtig war, hat sich auch die Redewendun­g „den Löffel ab geben“entwickelt. Das wird gesagt, wenn jemand stirbt. Sei nen Löffel hat nämlich früher niemand freiwillig abgegeben – es sei denn, er starb. (lea) auch Kuchen zerteilen. Weil früher aber manche Besteckmet­alle nicht so stabil waren, wurde der linke Zinken dicker gemacht. So war sie so etwas wie ein eingebaute­s Messer. Hast du das Dessert aufgegesse­n, legst du das Besteck wie beim Speisebest­eck in der „Fünf-Uhr-Position“. Wenn ein Eisbecher als Dessert serviert wurde, legt man den Löffel auf dem Teller beziehungs­weise auf dem Tablett ab. Man lässt ihn nicht im Glas liegen. Wird Käse als Dessert gereicht, wird dieser mit Messer und Gabel gegessen. (lea)

Wusstest du, …

Nächste Woche erfährst du auf Capito, wie man bestimmte Lebensmitt­el mit Besteck isst. Mehr Infos über Benimm-Expertin Susanne Erdmann: www.etikettemi­t-stil.de.

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Steakmesse­r
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Susanne Erdmann
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Kuchengabe­l
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Fischbeste­ck

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