Null Toleranz für Krakeeler
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Die Zustände am Augsburger Rathausplatz waren an manchen Abenden in letzter Zeit unerträglich. Wenn die Trinkerszene den Platz für sich einnimmt und andere Passanten einen weiten Bogen darum machen, ist diese Situation so nicht länger hinnehmbar. Es ist höchste Zeit, dass die Stadt handelt. Verstärkte Kontrollen des Ordnungsdienstes sind ein erster Schritt dazu. Das hätte man sicherlich auch schon früher machen können. Viel wichtiger wird es daher sein, den uneinsichtigen Krawallmachern mit null Toleranz entgegenzutreten. Platzverweise sind dazu ein Mittel. Und wer überhaupt nicht auf die Ordnungskräfte hört, dem darf ein Bußgeld auferlegt werden. Es kann nicht tatenlos zugeschaut werden, wenn Hauswände verunstaltet oder Bierflaschen auf den Rathausplatz geworfen werden, weil es die Krakeeler nicht stört, wenn sie im Umfeld von Glasscherben sitzen.
Ein härteres Eingreifen der Behörden hindert nicht daran, die soziale Komponente ebenfalls zu berücksichtigen. Der Wunsch nach mehr Sozialarbeitern ist nicht neu – und er ist berechtigt. Auf die Schnelle werden sie nicht kommen. Insofern sind auch die Personen aufgerufen, die den Rathausplatz als Begegnungsstätte schätzen, ihn aber nicht verschandeln. Wenn es gelänge, dass diese zahlenmäßig ohnehin dominierende Gruppe noch ein wenig stärker auftritt, wäre dies ein weiterer Ansatz, um Auswüchse einzubremsen. Eines gilt aber immer: Wer sich nicht an Regeln hält, sollte spüren, dass er am Rathausplatz unerwünscht ist.