Neue Initiativen für die Siedlung
Stadtrat Stadtmarketing soll helfen und ein eigenes Logo Orientierung bieten. Auch das Hallenbad bleibt Thema
Bobingen Jahrelang hat die Stadt Bobingen mithilfe eines Planungsbüros an einem integrierten Handlungskonzept für die Siedlung gefeilt; jetzt geht es an die konkrete Umsetzung, um das Quartier in Zukunft lebendig zu halten und einen Verlust an für die Infrastruktur wichtigen Einrichtungen zu verhindern.
Dabei gibt es eine Reihe guter Nachrichten für die Bürger: Der Einkaufsmarkt im Wertachzentrum hat bekanntlich wieder geöffnet, die Stadt plant nördlich der Herbststraße ein Neubaugebiet (wir berichteten) und jetzt wird auch noch ein Stadtmarketing in Angriff genommen.
Marco Gutmayer von der gleichnamigen Werbeagentur aus Bobingen stellte in der jüngsten Stadtratssitzung ein Bündel von Ideen und Maßnahmen vor.
Diese sollen mit Zuschüssen aus der Städtebauförderung verwirklicht werden, damit frischer Wind und neue Impulse in die Siedlung kommen. Die Inhaber der wenigen Geschäfte, die es im Quartier gibt, haben Fragebögen beantwortet und in die Planung auch ihre eigenen Vorschläge mit eingebracht. Einig sind sich alle Beteiligten, dass die sehr unterschiedlich gestaltete Werbung für die Siedlung noch keine gute Reklame ist.
Deshalb soll ein einheitliches Erscheinungsbild geschaffen und die Beschilderung für Besucher von auswärts verbessert werden. „Mit einem eigenen Logo kann das WirGefühl gestärkt werden“, sagte Gutmayer und kündigte auch eine spezielle Werbeplattform für die Läden im Bobinger Stadtboten an. Außerdem soll es eine Kunstaktion mit farbigen Figuren sowie für Neubürger eine Broschüre geben, in der unter anderem auch die Vereine ihr Angebot präsentieren können.
Weitere Ideen sind eine optische Aufwertung des Wertachzentrums sowie die Organisation von Märkten in der Siedlung. All diese Anreize sollen im Idealfall dazu führen, dass es künftig wieder einen Arzt, Friseur und andere Branchen geben wird.
Letztlich hängt der Erfolg des Stadtmarketings aber vom Einkaufsverhalten der Siedler selbst ab, denn ohne Kunden kann keines der Geschäfte auf Dauer überleben.
Zum Neubau des Hallenbads sparte sich der Stadtrat eine längere Diskussion und folgte in allen Punkten den Empfehlungen des Werkausschusses. Wie berichtet, stimmte dieser für einen Neubau statt einer Sanierung. Momentan geht es jedoch noch nicht um Größe, Ausstattung, Kosten und sonstige Details eines künftigen Bades. Vielmehr will die Stadt für ihre spätere Planung erst einmal schriftliche Zusagen, mit welchen Zuschüssen sie von Regierung und Landkreis für eine Doppelübungsstätte rechnen kann. Ausschlaggebend dabei ist die Zahl der sogenannten Sportklassen.
Sofern die Nachbargemeinden mitmachen, deren Schüler das Bobinger Bad besuchen, sollen möglichst kostendeckende Nutzungsgebühren ausgehandelt werden.
Auch für alle anderen Badegäste wird es schon ab 25. Mai teurer, denn die Räte beschlossen ab diesem Zeitpunkt eine neue Satzung, die für Frei- und Hallenbad gleichermaßen gilt. In der Summe erhofft sich die Stadtverwaltung Mehreinnahmen in Höhe von rund 45000 Euro.
Die einheitliche Tarifstruktur für das „Aquamarin“sieht unter anderem vor, dass die bisherigen Sechserund 30er-Karten abgeschafft werden. Die neu eingeführte Zehnerkarte wird 37 Euro kosten. Die Hallenbad-Nutzung durch Vereine wird ab der Wintersaison 2017 mit 90 Euro pro Doppelstunde berechnet.