Die kleine Schwester des Plärrers ist beliebt
Fest Das Gögginger Frühlingsfest zieht auch unter der Woche viele junge Gäste an
Beim Betreten des Binswanger-Zeltes auf dem Gögginger Frühlingsfest kommen einem Musik, Bratengeruch und Volksfest-Stimmung entgegen. Es ist Mittwoch und das Zelt gut besucht. Eine Blaskapelle steht auf der Bühne. An den Tischen sitzen Frauen in Dirndl und Männer in Lederhosen. Viele trinken eine Mass – es ist der „Tag des Bieres“mit Sonderpreisen. Doch das Gögginger Frühlingsfest – das erste Fest im Jahr – ist auch an den anderen Tagen beliebt. Gerade junge Leute sitzen abends in der Straßenbahnlinie und fahren nach Göggingen. Was reizt sie?
An einem Tisch direkt vor der Bühne feiern Franzi und ihre Freunde. Dort, wo die Blasmusik laut spielt und für Stimmung sorgt. Die Laune der Studenten ist gut. „Das Frühlingsfest ist das erste Augsburger Volksfest im Jahr, deswegen sind wir hier“, erzählen Franzi, Dani, Michi, Kilian und ihre Freunde. Sie sind gerne auf Volksfesten, besuchen auch den Plärrer und vergleichen: Am Wochenende gefällt es ihnen in Göggingen besser, weil es nicht so voll ist und persönlicher. Unter der Woche finden sie den Plärrer schöner, weil noch mehr geboten ist.
Dennoch: Für einen Mittwochabend sind auch am Tag des Bieres mit Blasmusik viele Besucher im Festzelt. Sie mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber am nächsten Tisch steht sie hoch im Kurs: Felix und Fabian finden es super, dass auf dem Gögginger Frühlingsfest noch „richtige Blechmusik“kommt. Die beiden 20-Jährigen kommen aus dem bayerischen Oberland und studieren in Augsburg. Im Zelt des Frühlingsfests fühlen sie sich dank der Blasmusik-Klänge wie daheim und feiern mit ihren Freunden Peter, Georg und Laisa bei einer Mass Bier. „Das Frühlingsfest ist persönlicher und nicht so überlaufen wie andere Volksfeste. Trotzdem gefällt uns der Plärrer besser, weil dort immer was geboten ist“, sagt Fabian.
Am Nebentisch von Fabian und Felix werden gerade Spätzle mit Soße und ein Braten serviert. Typisch Volksfest eben. Noch einen Tisch weiter warten die jungen Besucher noch auf ihr Essen. Da bleibt noch ein kurzer Moment Zeit, nachzufragen, was ihnen hier so gut gefällt. Die Antwort: Das Frühlingsfest ist der Startschuss für alle anderen Festzelte. Der 21-jährige David spricht aus, was viele offenbar ähnlich empfinden: „Das Frühlingsfest ist eine Vorbereitung auf den Plärrer. Das Volksfest hier ist ein bisschen wie die kleine Schwester des Augsburger Plärrers.“David und seinen Freunden macht das Festzelt immer gute Laune. Und außerdem bietet sich in Göggingen jedes Jahr zum ersten Mal die Gelegenheit, Dirndl und Lederhose mal wieder auszupacken.