Neue Räume, noch mehr Arbeit
Wirtschaft Über mangelnde Auslastung kann sich die Firma Grünecker nicht beschweren. Und doch hat sie ein großes Problem
Schwabmünchen Handwerk hat goldenen Boden. Dieses Sprichwort stimmt in der heutigen Zeit mehr denn je. Und doch haben viele Betriebe Probleme, vor allem in Sachen Nachwuchs. So auch die Firma Sanitär und Feuerungstechnik Grünecker, die trotzdem ständig expandiert und in Schwabmünchen einen Neubau wagte.
Die Auftragsbücher der Handwerker quellen über, auch bei der Firma Grünecker. Weil Manfred Grünecker wusste, was er kann und viel Erfahrung aus anderen Betrieben mitbrachte, wagte er 1993 den Schritt in die Selbstständigkeit und findet bis heute: „Das war richtig.“Denn über Arbeitsmangel brauchte er all die Jahre nicht zu klagen. „Weil ich seit meinem 20. Lebensjahr im Heizungskundendienst arbeite, keine Arbeit und kein Fabrikat scheue, zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit bin und ordentliche Arbeit abliefere, schätzen mich die Kunden und sind mir treu“, erzählt der gelernte Elektriker.
Doch dies möchte er nicht allein für sich in Anspruch nehmen, sondern auch für all seine sieben Mon- teure und drei Kundendienstmitarbeiter. Nicht nur die Kunden sind der Firma Grünecker treu, sondern auch die Mitarbeiter: „Werner Höß und Olaf Seidel sind schon immer bei uns“, erzählt er und ist sehr froh darüber. Denn Fachleute ins Team zu bekommen, das sei sehr schwierig: „Kaum ein Schüler kommt von sich aus auf die Idee, Anlagenmechaniker zu werden. Wir müssen viel Werbung machen und lange suchen, bis wir gute Mitarbeiter finden“, erklärt Grünecker und fügt hinzu: „Mir ist heute schon angst davor, wenn meine älteren Mitarbeiter ausscheiden.“
Glück hat der Kundendiensttechniker damit, dass sein Sohn mit in die Firma eingestiegen ist. „Mit Tobias kamen frischer Wind und neue Aufgaben in die Firma.“Der Zentralheizungsund LüftungsbauMeister spezialisierte sich vor allem auf den Einbau von Heizungs- und Photovoltaik-Anlagen in Neu- und Altbauten sowie auf Badsanierungen und alternative Energien. Weil dadurch die Räumlichkeiten in Hiltenfingen endgültig zu klein wurden, entstand 2015 ein neues Betriebsgebäude auf dem 1500 QuadratmeterGrundstück in der Franz-Kleinhans-Straße 4 a in Schwabmünchen, das heute Lager-, Büro und Schulungsräume sowie das Wohnhaus umfasst.
Inzwischen sind Vater und Sohn gleichberechtigte Geschäftsführer und arbeiten beinahe rund um die Uhr. „Wir haben einen 25-StundenService“, meint der 62-Jährige augenzwinkernd. Ans Aufhören darf und will er noch lange nicht denken. Er mag seinen Beruf, der ihm imer noch Spaß macht: „Die Arbeit ist abwechslungsreich und bietet viel Kundenkontakt. Außerdem ist es schön, in Notlagen helfen zu können und Kunden zu Lebensqualität zu verhelfen.“
Mit dem Tag der offenen Tür am Samstag und Sonntag, 1. und 2. April, will die Firma Grünecker Werbung machen, nicht, um noch mehr Arbeit zu haben, sondern um Anlagenmechaniker auf sich aufmerksam zu machen und die Qualität ihrer Arbeit zu demonstrieren.
Der Tag der offenen Tür geht an bei den Tagen von 11 bis 17 Uhr.