Voices in Time zeigen Bühnenpräsenz
Konzert Der Rock- und Jazzchor überzeugt nach vierjähriger Pause in Schwabmünchen
Schwabmünchen „Begeisternde Stimmen zu jeder Zeit“– so kündigte Alfred Vogler in seiner Begrüßung den Münchner Rock- und Jazzchor Voices in Time an, der auf Initiative des Kunstvereins Schwabmünchen nach vier Jahren wieder in der Stadthalle zu Gast war. Viele Besucher wollten den erfrischenden und hochprofessionellen Auftritt des mit internationalen Preisen ausgezeichneten A-cappella-Ensembles unter der Leitung von Stefan Kalmer erleben.
Schon der Eröffnungstitel „Artgerecht“von Roger Cicero gab mit perfektem Timing und spannungsgeladenen Pianostellen einen Vorgeschmack auf ein Konzert der Extraklasse.
Die Zuschauer, darunter auch einige Chorsänger, ließen sich überraschen und überwältigen von den klanglich hervorragenden und ausdruckstarken Interpretationen bekannter Lieder im A-cappella-Arrangement. Und sie konnten selbst einen Kanon von Stefan Kalmer auf einen Text von Shakespeare singen. Ob mit Hits von heute wie „Dynamite“von Taio Cruz und „Viva la vida“von Coldplay oder mit Klassikern wie Leonard Cohens „Hallelujah“und einem Jazzstück von Billie Holiday, die 14 Sängerinnen und zehn Sänger wussten zu überzeugen.
Wie gewohnt bestachen Voices in Time mit einem glänzenden Gespür für Dynamik, bester Artikulation und durch eine authentische Bühnenpräsenz mit stetem Blickkontakt zu ihrem Publikum. Nicht nur mit ihrem breit gefächertem Repertoire, auch mit neuem Outfit nach der Pause, wechselnden Aufstellungen der Stimmregister und – wie bei „Bad Leroy Brown“– mit passender, dezenter Choreografie brachten sie Abwechslung auf die Bühne.
Von höchstem Niveau waren die von Kalmer als moderne Motetten komponierten und arrangierten Gedichte „Die eine Klage“der deutschen Dichterin Karoline von Günderrode und „Give them thy fingers“von Shakespeare. Besonders bejubelt wurden einzelne Sänger, die solistisch hervortraten: Tenor Simon Leicht in George Michaels „Father Figure“, Bassist Eric Wannerberg in „Hallelujah“und die Altistin Caroline Honsberg in einer beeindruckenden Interpretation von Adeles „Someone like You“.
Kalmer, der auch die Moderation des Konzerts übernahm, dirigierte in sich ruhend lässig und lächelnd und warf ohne große Gesten seinen souveränen Sängern die Einsätze zu.
Hinter dem Erfolg von Voices in Time stehen nicht nur der Enthusiasmus und die fabelhaften Stimmen der Sänger, sondern vor allem der hohe Anspruch an Qualität und Leistung, den Kalmer seit 21 Jahren an seinen Chor stellt.
Diesem wurde das Ensemble mit den beiden Zugaben „Engel“von Rammstein und dem berührenden irischen Abschiedslied „The Parting Glass“mehr als gerecht.