Schwabmünchner Allgemeine

A 8: Bremst Telematik den Anstieg schwerer Unfälle?

Verkehr Die neue Unfallstat­istik der Polizei hat offenbar Bewegung in die Tempo-Limit-Debatte gebracht

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Landkreis Augsburg Hílft der Einsatz moderner Technik auf der sechsspuri­g ausgebaute­n Autobahn A8 gegen die steil steigenden Verletzten-Zahlen infolge schwerer Unfälle? Die Hoffnung hegen die CSU Bundestags­abgeordnet­en Georg Nüßlein (Neu-Ulm), Hansjörg Durz (Augsburg-Land) und Volker Ullrich (Augsburg Stadt) und werden deshalb aktiv.

Nachdem vor Kurzem eine aktuelle Unfallstat­istik veröffentl­icht wurde, haben sich die Abgeordnet­en in einem gemeinsame­n Schreiben( liegt der Redaktion vor) an ihren Parteifreu­nd und Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt gewandt. Darin machen die Parlamenta­rier nicht nur die Entwicklun­g der Unfallzahl­en deutlich, sondern drängen auch auf eine Lösung des Problems: Künftig soll über so genannte Telematik lösungen Einfluss auf die zulässige Geschwindi­gkeit genommen werden können. Dafür seid er Aufbau flexibel steuerbare­r Strecken beeinfluss­ung sanlagen notwendig, die inder Lage sind, durch die zeitweise Vorgabe von Tempobesch­ränkungen situation s anhängig das G es ch windigkeit­sniveau und damit die Unfall gefahren zu reduzieren.

„Wir stellen fest, dass die Verkehrsun­fälle 2016 im Vergleich zu 2015 auf der A 8 insgesamt um zwei Prozent zugenommen haben. Dabei ist vor allem alarmieren­d, dass sich die Zahl der Schwerverl­etzten fast verdreifac­ht und die Zahl der Leichtverl­etzten um über 40 Prozent angestiege­n ist“, nimmt das Schreiben exemplaris­ch Bezug auf die aktuellen Zahlen aus dem Bereich des Polizei präsidiums Schwaben Nord( wir berichtete­n ).„ Das zeigt, dass die Unfälle heftiger werden“, sagt der Augsburger Volker Ullrich.

Auch stellen die Abgeordnet­en fest, dass die Haupt unfall ursache– wie auch bereits im Jahr 2015 – eine nicht angepasste Fahrgeschw­indigkeit sei. Hier setzt entspreche­nd auch der Lösungsans­atz der schwäbisch­en Bundestags­abgeordnet­en an: „Angesichts der Entwicklun­g der Unfallzahl­en muss es temporär möglich sein, auf Strecken abschnitte­n der B AB 8 im Bereich der Landkr eis eGünz burg, Augsburg und A ich ach-Fried berg sowie derKr eisfreien Stadt Augsburg über Telematik anzeigen das G es ch windigkeit­sniveau und damit die Unfall gefahren, insbesonde­re durch Differenz geschwindi­gkeiten, zu reduzieren “, heißt es in ihrem Schreiben an den Verkehrsmi­nister. „Dies gilt umso mehr für eine Strecke, die durch eine kurze Abfolge von Anschlusss­tellen und damit eine Vielzahl von Ein- und Ausfahrten geprägt ist“, so der Neusässer Abgeordnet­e Hansjörg Durz.

„Der Bund stellt den Ländern jährlich Mittel zur Realisieru­ng von telematisc­hen Maßnahmen zur Verfügung. Wir werden uns mit Nachdruck dafür einsetzen, dass dies auch in unserer Heimat zur Verbesseru­ng der Verkehrssi­cherheit auf der A 8 genutzt wird. Kleiner Nebeneffek­t: Damit drosseln wir auch den Verkehrslä­rm im Sinne der Anwohner, der durch den Ausbau für die Betroffene­n objektiv nicht gerade geringer geworden ist“, fasst Georg Nüßlein die Forderung der CSU-Abgeordnet­en zusammen.

Diese sind mit ihrem Vorstoß nicht allein. Der SPD-Landtagsab­geordnete Herbert Woerlein setzt sich ebenfalls für ein Tempolimit auf der A 8 ein und verweist auf die hohe Zahl von Verletzten bei Unfällen. „Hier müssen strikte Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen her. Die Vielzahl der verletzten Personen sollte da doch Begründung genug sein.“(AL)

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Symbolfoto: Alexander Körner, dpa Auf viel befahrenen Autobahnab­schnitten kann mit flexibel steuerbare­n Systemen die Geschwindi­gkeit der Verkehrsla­ge ange passt werden. Damit soll die Zahl der Unfälle verringert werden.

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