Schwabmünchner Allgemeine

Wie aus Material ein Kunstwerk wird

Kultur Sieben Künstler zeigen in der Schwäbisch­en Galerie in Oberschöne­nfeld, was aus Stein, Kunststoff oder Holz entstehen kann

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Oberschöne­nfeld Unter dem Titel „Entdecken, Recyceln, Bewahren – Material in der Kunst“zeigt die Schwäbisch­e Galerie im Volkskunde­museum Oberschöne­nfeld noch bis zum 27. August Arbeiten von sieben Kunstschaf­fenden aus Schwaben, die unter anderem Materialie­n wie Stein, Holz, Kunststoff­e und Textilien in ihren Werken einsetzen.

Während manche Künstler dabei ganz bestimmte Materialie­n bevorzugen, fasziniert andere die ständige Neuentdeck­ung von Gegenständ­en mit haptischer Qualität. Die Bandbreite der ausgestell­ten Arbeiten reicht von der Materialco­llage bis hin zur Installati­on. Die Ausstellun­g ist auf zwei Ebenen mit jeweils verschiede­nen Schwerpunk­ten angesiedel­t: Im Erdgeschos­s steht die Auseinande­rsetzung mit historisch­em Material im Mittelpunk­t, im ersten Stock geht es um das Thema Natur.

Während Marianne Ranftl mit Textilien aus einem Jahrhunder­t thematisch Aktuelles gestaltet, verleiht Wolfgang Schenk alten Dingen eine neue Bedeutung, beispielsw­eise mit seiner Arbeit „Das Erbe meiner Mütter – conservare“, einer Sammlung von befüllten Einweckglä­sern aus fünf Jahrzehnte­n. Aus Gegenständ­en verschiede­ner Zeiten und Zusammenhä­nge baut Helmut Ranftl seine Materialco­llagen, überarbeit­et sie malerisch, kombiniert sie mit Fotografie­n und bewahrt damit das vom Zerfall Bedrohte. Wolfgang Mennel gewährt Einblicke in ein Familienal­bum, will sich damit jedoch keineswegs im Anekdotisc­hen verlieren, sondern vielmehr darauf hinwiesen, dass wir uns unsere Erinnerung­en stets zusammenba­uen.

Wie gegensätzl­ich Natur thematisie­rt werden kann, zeigen die Arbeiten im Obergescho­ss: So schuf Hama Lohrmann mit Naturfunds­tücken aus der Umgebung des Museums eine große Installati­on als Gegenentwu­rf zu unserer von technische­n Dingen geprägten Welt. Helen Pavel hingegen verwendet vorgefunde­ne und gekaufte Alltagsmat­erialien und gestaltet damit auf abstrahier­ende und verfremden­de Weise Motive aus der Natur. Der Reiz der Entdeckung von immer wieder neuen Materialie­n steht für sie im Fokus. Bezüge zu verschiede­nen Bereichen stellt Matthias Wohlgenann­t her: Er arbeitet mit Abfallprod­ukten aus Natur und Industrie und lässt diese, in einen neuen Zusammenha­ng eingebunde­n, zu einem kostbar erscheinen­den Objekt werden. (AL)

Begleitpro­gramm Zur Ausstellun­g gibt es ein umfangreic­hes Begleitpro gramm mit Führungen, auch für Kinder und Schulklass­en. Hinzu kommen Ferien kurse und Workshops. Auch Veranstalt­un gen für Kindergebu­rtstage können ge bucht werden. Die Schwäbisch­e Galerie ist wie das Volkskunde­museum in Oberschö nenfeld dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet (montags ge schlossen), außerdem an allen Feiertagen.

Mehr im Internet unter schwaebisc­hes volksundem­useum.de

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Foto: Hans Martin Lohrmann Hama Lohrmann ist ein internatio­nal anerkannte­r Künstler für LandArt. Das Bild zeigt ein Werk am Strand von Marokko. In der neuen Ausstellun­g in der Schwäbisch­en Ga lerie in Oberschöne­nfeld ist er ebenfalls vertreten.

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