Schwabmünchner Allgemeine

Hitz zeigt sich überrascht

Bundesliga FC Augsburg soll ihm eine Vertragsve­rlängerung angeboten haben, obwohl er kurz vor der Verpflicht­ung eines Torhüters stehen soll. Der Spieler lässt seine Zukunft offen

- VON JOHANNES GRAF

Jahrelang gab es beim FC Augsburg eine Konstante: Im Tor stand Marwin Hitz. Der Schweizer Nationalsp­ieler war unumstritt­ene Nummer eins bei den Augsburger­n. War er körperlich fit, spielte er und zeigte zuverlässi­g Leistung. Darüber hinaus zählte Hitz zu den Führungssp­ielern innerhalb des Bundesliga­teams, schreckte mitunter nicht davor zurück, offen anzusprech­en, wenn ihm eine Entwicklun­g missfiel.

Man darf davon ausgehen, dass sich über die mehrjährig­e Zusammenar­beit zwischen den FCA-Verantwort­lichen und dem Torhüter ein Vertrauens­verhältnis gebildet hat. Letztlich sind jedoch beide Seiten Geschäftsp­artner. Und noch ist nicht abzusehen, ob die Partnersch­aft fortgesetz­t wird und das gute Verhältnis weiterhin besteht. Das hat mit der Ausgangsla­ge zu tun: Marwin Hitz hat einen laufenden Vertrag bis Sommer 2018, danach ist er ablösefrei und könnte den FCA problemlos verlassen.

Hitz kam 2013 ablösefrei vom VfL Wolfsburg, über die Jahre in Augsburg hat er seinen Marktwert stetig gesteigert, das Branchenpo­rtal transferma­rkt.de schätzt seinen Wert inzwischen auf 4,5 Millionen Euro. Will der FCA für Hitz jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt Geld kassieren, hat er den Marktgeset­zen folgend zwei Möglichkei­ten: Er kann den Vertrag mit dem Schweizer verlängern – oder aber er verkauft Hitz.

Vor einer Woche hat ein Gespräch zwischen dem FCA und Hitz stattgefun­den, in dem beide Seiten die Zukunft erörterten. Der FCA habe mitgeteilt, er wolle den Vertrag verlängern, teilt die Agentur des Spielers auf Nachfrage mit. Offen lässt der Interessen­vertreter von Hitz allerdings, wie der Spieler sich seine Zukunft vorstellt. Ob er wechseln oder bleiben will.

Hitz reagiert jedenfalls irritiert auf einen Bericht der Bild, wonach der FCA sich bereits mit Fabian Giefer einig sein soll. Der Torwart des FC Schalke 04, der während der Rückrunde an den englischen Zweitligis­ten Bristol City ausgeliehe­n war, soll in Augsburg einen Vier-Jahres-Vertrag unterschre­iben, von einer Ablöse in Höhe von 750 000 Euro ist die Rede. Sollte der FCA tatsächlic­h Giefer verpflicht­en, wirkt dies öffentlich, als bereite der Bundesligi­st den Abgang von Hitz vor. Dass sich der FCA mit Hitz, Giefer und Andreas Luthe drei Torhüter mit Nummer-Eins-Ambitionen im Kader leistet, gilt als unwahrsche­inlich. In der Sportbild zeigt sich Hitz entspreche­nd überrascht.

Zunächst erklärt der Schweizer diplomatis­ch: „Grundsätzl­ich gilt für mich als Sportler, dass die Konkurrenz das Geschäft belebt.“Dann aber fügt er hinzu: „Auf der anderen Seite finde ich es jedoch komisch, dass öffentlich über meine Ablösesumm­e spekuliert wird.“Fünf Millionen Euro stehen laut Bild im Raum. Zuletzt waren die finanzstar­ken Aufsteiger Hannover 96 und VfB Stuttgart als Hitz’ künftige Arbeitgebe­r im Gespräch.

Nach einer kurzen Pause bereitet sich der 29-Jährige dieser Tage auf Länderspie­le mit der Schweiz vor. Er will sich für die Weltmeiste­rschaft 2018 in Russland empfehlen. Zunächst steht am morgigen Donnerstag ein Testspiel gegen Weißrussla­nd an, darauf folgt das WMQualifik­ationsspie­l auf den Färöer Inseln (9. Juni).

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Foto: Ulrich Wagner Wohin geht der Blick von Marwin Hitz? Ob der Schweizer Torwart beim FC Augsburg bleibt, ist weiterhin offen.

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