Augsburg schwingt die Jubiläumskeule
Ausstellungen Wie die Kunstsammlungen die großen Termine der kommenden Jahre begleiten. Im Fokus stehen die Wasserkunst, Kaiser Maximilian, die Stiftungen der Stadt und Elias Holl
Die reichsstädtische Tradition Augsburgs und die Augsburger Wasserwirtschaft sind die Stichwortgeber für die nächsten großen Ausstellungen, die die städtischen Kunstsammlungen in den kommenden Jahren planen werden. Ein Ausblick auf dieses Programm hat Kulturreferent Thomas Weitzel am Dienstag den Stadträten im Kulturausschuss gegeben. Die Arbeitstitel der kommenden Jahre lauten „Wasser – Kunst – Augsburg. Die Reichsstadt in ihrem Element“(2018), „Kaiser Maximilian I. – Reichsherrscher und Bürger zu Augsburg“(2019), „Stiftungen in Augsburg“(2021) und „Elias Holl“(2023).
Mit der großen WasserkunstAusstellung flankieren die Kunstsammlungen Augsburgs Bewerbung um den Weltkulturerbe-Titel. Die Ausstellung soll einen Beitrag zur
Ein Kaiser, der 17 Mal in der Reichsstadt residierte
Erforschung des Themas leisten und gleichzeitig die Augsburger Bewerbung im großen Stil sichtbar machen. Zur Einreichung der Augsburger Unterlagen bei der Unesco soll die Ausstellung im Maximilianmuseum im Frühjahr 2018 eröffnet werden. Die Schau beleuchtet die Geschichte der Augsburger Wasserwirtschaft von den Anfängen der Stadtgeschichte. Schon für die Römer war die Lage zwischen Lech und Wertach wichtig. Im Zentrum steht die Wasserwirtschaft der Freien Reichsstadt Augsburg bis 1806.
Im Jahr darauf jährt sich der Todestag Kaiser Maximilian I. (1459– 1519) zum 500. Mal. Die Beziehung des Kaisers zur Freien Reichsstadt war besonders. Während seiner Regentschaft residierte er 17 Mal in Augsburg und verbrachte so mehr als drei Jahre in der Stadt. Die enge Beziehung zu Augsburg liegt auch darin, dass der Augsburger Kauf- Jakob Fugger sein Freund und vor allem Hauptfinanzier war. Nur durch dessen Unterstützung war es Maximilian I. möglich, die Wahl seines Enkels Karl V. zum Kaiser durchzusetzen.
Die Aufenthalte des Kaisers in Schwaben begründeten auch den enormen Aufschwung der Künste in Augsburg. Im Maximilianmuseum sollen in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Augsburg Kunstgegen- stände und Dokumente ausgestellt werden.
Das Augsburger Stiftungswesen soll im Jahr 2021 in den Fokus einer Sonderausstellung rücken. Dann jährt sich die Gründung der Fuggerei zum 500. Mal. Die Fugger’schen Stiftungen gedenken dieses Jubiläums. Flankierend dazu beleuchtet das Schaezlerpalais die kunsthistorische Bedeutung des Augsburger Stiftungswesens und gibt so auch eimann nen Überblick über die kulturelle Stiftervielfalt Augsburgs.
Im Jahr 2023 steht ein weiteres Jubiläum an: Dann jährt sich zum 450. Mal der Geburtstag von Augsburgs legendärem Stadtwerkmeister Elias Holl (1573–1646). Eine Ausstellung soll nicht nur die Bedeutung des Architekten für die Stadt herausstellen, sondern gleichzeitig auch das wechselvolle Leben darstellen.