Größte Bank im Landkreis Augsburg verkleinert Vorstand
Kreissparkasse Nach dem Ausscheiden von Manfred Stöckl gibt es ein Führungsduo. Vorstandschef Richard Fank spricht von einem Signal an Kunden und Beschäftigte
Landkreis Augsburg Die Kreissparkasse Augsburg setzt in der Führungsetage den Rotstift an. Wenn Vorstand Manfred Stöckl Ende Juni ausscheidet, wird sein Posten nicht mehr besetzt. Künftig wird der Augsburger Finanzdienstleister von einem zweiköpfigen Vorstandsteam mit dem Vorsitzenden Richard Fank und seinem Stellvertreter Horst Schönfeld geleitet. Das teilte die größte Bank des Landkreises gestern mit. Gegenüber unserer Zeitung sprach Bankchef Fank von einem „Signal an Kunden und Mitarbeiter“. Die Kreissparkasse habe in den vergangenen Jahren Aufgaben ausgelagert und die Beschäftigtenzahl verringert. Die Vorstandsaufgaben könnten jetzt auch von einem zweiköpfigen Führungsteam bewältigt werden.
Fank widersprach der Vermutung, dass die Verkleinerung des Vorstands etwas mit Fusionsplänen zu tun haben könnte. In diese Richtung sei nichts geplant. Die Kreissparkasse wolle eigenständig bleiben und ihre Aufgaben mithilfe von Kooperationen mit anderen Partnern bewältigen.
Die Bank zählt zu den 20 größten Sparkassen in Bayern und wickelt nach eigenen Angaben etwa 30 Prozent der Geldgeschäfte im Landkreis ab. Wie die meisten Banken ist auch sie durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB unter Druck geraten. Wegen der schlechteren Erlössituation und eines veränderten Kundenverhaltens hatte die Kreissparkasse Anfang 2015 jede vierte Außenstelle geschlossen. Der scheidende Manfred Stöckl war 17 Jahre lang für die Kreissparkasse Augsburg als Vorstand tätig. Zuletzt verantwortete er das Vermögens- und Stiftungsmanagement, das Private Banking, die Gebietsdirektionen sowie die Bereiche Geschäfts- und Privatkunden sowie das Passiv-, Dienstleistungs- und Verbundgeschäft. „Er agierte immer vorausschauend und kundenorientiert“, lobt Vorstand Fank seinen Kollegen. Der 60-Jährige habe sich schon länger mit dem Gedanken an einen vorzeitigen Ruhestand getragen und die Gelegenheit ergriffen, als sie günstig war. Manfred Stöckl ist ein echtes Sparkassen-Urgestein. Den Grundstein für seine Karriere legte der Niederbayer bei seiner HeimatSparkasse in Passau. 1979 zog es Stöckl ins Ausland: In Luxemburg arbeitete er drei Jahre lang bei der Deutschen Girozentrale als Händler im Geld- und Devisengeschäft. Danach ging er als Seniorhändler nach Frankfurt. Ab 1984 war der Diplom-Sparkassenbetriebswirt Stöckl 16 Jahre lang für die Kreissparkasse Starnberg in verantwortlichen Positionen tätig, ehe er 2000 zum Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Augsburg berufen wurde. Unter anderem engagierte sich Stöckl seit 17 Jahren ehrenamtlich als Vorsitzender im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Augsburg-Land. (AL, cf)