Schwabmünchner Allgemeine

Alter Bahnhof wird saniert

Gemeindera­t Die im vergangene­n Jahr veranschla­gten 1,3 Millionen steigen deutlich an. Für den Friedenswe­g in Klosterlec­hfeld ist derzeit nur noch eine Station finanzierb­ar

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Der Bahnhof ist nur noch ein Haltepunkt mit Wartehäusc­hen. Das frühere stattliche Bahnhofsge­bäude wurde vor einiger Zeit von der Gemeinde Klosterlec­hfeld gekauft. Darin sollen der Steinheber­verein und die Faschingsg­esellschaf­t Lecharia ihr neues Domizil finden. Die Pläne für den Neubau einer Bürgerhall­e auf dem Gelände neben dem Bahnhofsge­bäude haben sich wegen der hohen Lärmschutz­auflagen inzwischen zerschlage­n.

Weil die Sanierung des alten Bahnhofes nun als einzelne Baumaßnahm­e ausgeschri­eben werden musste, ergaben sich durch die fehlenden Synergieef­fekte Preissteig­erungen „Für reine Sanierungs­arbeiten sind Handwerker schwerer zu bekommen, und das schlägt sich auch im Preis nieder“, erklärte Hubert Blasi vom Augsburger Büro 3+Architekte­n. Nach deren Plänen soll das für den Steinheber­verein vorgesehen­e Erdgeschos­s eine abgehängte Decke erhalten. Das Obergescho­ss erhält einen Schwingbod­en für die Tanzübunge­n der LechariaGa­rden.

Hubert Blasi schlug einen Wintergart­enanbau an der Stelle des früheren überdachte­n Warteraums vor, der als Aufenthalt­sbereich genutzt werden könnte. Dieser würde in der einfachen Ausführung mit Pflasterbo­den ohne Heizung etwa 60 000 Euro kosten. Markus Dempf (UKW) regte an, diesen Anbau als Warmraum mit Fußboden und Heizung für Besprechun­gen auszustatt­en. Dies würde die Kosten noch etwas mehr in die Höhe treiben, die ohnehin schon von den im Jahr 2016 veranschla­gten 1,3 Millionen auf etwa 1,6 Millionen Euro gestiegen sind.

Der für die Außenanlag­en zuständige Landschaft­sarchitekt Uli Möhrle schlug die Anlage einer Terrasse mit niedriger Mauer als Abgrenzung zum Bahnsteig vor. Die Mauer könne als Sitzgelege­nheit zum noch nicht barrierefr­ei hergestell­ten Bahnsteig dienen. Für das Bahnhofsge­bäude selbst wurden bereits barrierefr­eie Zugänge eingeplant. Der Ausbau des Kellers wurde wegen der niedrigen Raumhöhe vom Architektu­rbüro nicht empfohlen. Der Terminplan sieht den Baubeginn für Ende August bis Anfang September vor. Bis zum Jahresende sollen die Dacharbeit­en mit Dämmung fertig sein, sodass der Innenausba­u ab Januar 2018 beginnen kann. Die Fertigstel­lung wird etwa im September 2018 erwartet.

Weitere Themen aus dem Gemeindera­t

Bürgerhall­e Das Planungsbü­ro 3+Architekte­n hat eine Machbarkei­tsstudie zur möglichen Integratio­n des Kellers beim bestehende­n Sportheim in die Neuplanung der Bürgerhall­e erstellt. Diese wird erst in der nächsten Gemeindera­tssitzung erläutert. Reinhard Hiller (CSU) wies darauf hin, dass über den Bau und den Standort einer Bürgerhall­e noch nichts entschiede­n wurde. Friedenswe­gstation Der ortsansäss­ige Künstler Willi Walch hat ein Modell für einen Obelisk mit Hinweistaf­eln zur Geschichte vom Kaiserreic­h über die Weltkriege bis zur Wiedervere­inigung Deutschlan­ds erstellt. Die Errichtung dieser Station wurde im Rahmen der 200-Jahresfeie­r Klosterlec­hfeld 2018 eingeplant. Nun hat die Regierung von Schwaben mitgeteilt, dass im Rahmen der Städtebauf­örderung nur für die Beschilder­ung ein Zuschuss zu erwarten ist. Die Förderung des gesamten Friedenswe­gprojektes der Lechfeldge­meinden würde die Ausschreib­ung eines internatio­nalen Künstlerwe­ttbewerbs voraussetz­en. Nach eingehende­r Diskussion entschied sich der Gemeindera­t dafür, diese Station aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Die Kosten für den Obelisk aus Stahl belaufen sich auf etwa 16 000 Euro, mit den Garten- und Wegearbeit­en wird diese Station im Rathausgar­ten etwas weniger als 33 000 Euro kosten. Die Entscheidu­ng für dieses Objekt fiel einstimmig. Einig war sich der Gemeindera­t auch darin, dass angesichts der ausbleiben­den Förderung vorläufig keine zweite Station in Klosterlec­hfeld finanzierb­ar sei. Stellplatz­satzung Bürgermeis­ter Rudolf Schneider legte einen zusammen mit der Verwaltung erarbeitet­en Vorschlag zur Änderung der gemeindlic­hen Stellplatz­satzung vor. Darin wurde eine Quotierung von einem Drittel für Tiefgarage­nplätze bei Wohnanlage­n und eine Erhöhung der Ablösesumm­e für fehlende Stellplätz­e von 5200 auf 10 000 Euro vorgeschla­gen. Da Markus Dempf noch einen alternativ­en Satzungsen­twurf in die Diskussion einbringen wollte, wurde schließlic­h entschiede­n, dieses Thema auf die nächste Gemeindera­tssitzung zu verschiebe­n.

Einwohnere­ntwicklung Klosterlec­hfeld hat aktuell 2929 Einwohner mit Erstwohnsi­tz. Zählt man die Zweitwohns­itze hinzu, kratzt die Einwohnerz­ahl mit 2999 gerade so die 3000er-Grenze.

Bau und Umweltauss­chuss Dem Neubau einer Doppelhaus­hälfte mit Carport und Stellplatz in der Bahnhofstr­aße wurde ebenso einstimmig das gemeindlic­he Einvernehm­en erteilt wie dem Antrag auf Einbau von zwei Brandschut­ztüren in der Klosterkir­che Maria Hilf. Abgelehnt wurde die Anbringung von großen Werbetafel­n an der Tankstelle in der Schwabmünc­hner Straße. Die elf Meter langen und zwei Meter hohen Tafeln seien nach Auffassung des Landratsam­tes aus verkehrste­chnischen Gründen nicht genehmigun­gsfähig. Dagegen wird die Erweiterun­g der Zapfsäulen sowie die Anbringung einer neuen Preisanzei­getafel mit Hinweis auf den Cafébetrie­b als unproblema­tisch angesehen.

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Fotos: Hieronymus Schneider So sieht der alte Klosterlec­hfelder Bahnhof heute vor dem Beginn der Sanierung aus. So soll die Fassade des Bahnhofs mit Win tergartena­nbau nach der Sanierung aussehen (unten).
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So sieht das Modell des Künstlers Willi Walch für den Obelisk aus Stahl mit menschlich­er Bezugsgröß­e aus. Das Original soll im Rathaus garten erstellt werden.

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