Sascha Grammel und der Oachkatzlschwoaf
Schwabenhalle Der Bauchredner präsentiert sein Programm „Ich find’s lustig“. Dem Publikum geht es genauso
Die Bühne ähnelt einer überdimensionalen Puppenstube. Knallbunt prangen dort ein windschiefer Süßwarenladen, eine Schule und ein Reisebüro. Da er zurzeit nur wenig zu Hause ist, hat Sascha Grammel sich sein Zuhause mit auf die Bühne gebracht. Er selbst kommt ebenfalls wie ein großes Kind über die Rampe, sein Blick stets verschmitzt, seine Haare gleichen einem Berg aus Karamellbonbons. Grammels Metier ist die Kunst des Bauchredens, und das finden die Zuschauer ziemlich lustig, nicht nur an diesem Abend in der ausverkauften Schwabenhalle in Augsburg.
Bauchredner Sascha Grammel stellt in seinem dritten Solo-Programm „Ich find’s lustig“den Humor ganz klar in den Mittelpunkt. Und die Fans finden es auch. Das ist von der ersten Nummer an zu spüren. Die Stimmungskurve hebt von konstant fröhlichem Gelächter am Ende zu frenetischem Jubel an. Den Auftakt der Puppen macht der Adlerfasan Frederic Freiherr von Furchensumpf. Dieser nimmt kein Blatt vor den Mund und gibt vor, seherische Kräfte zu besitzen. Dass er frech ist wie Oskar, gefällt den Zuschauern.
Später gesellen sich ein sprechender Käse und die Schildkröte Josie ebenfalls zu Grammel. Der Käse meldet sich immer wieder gefragt oder ungefragt zu Wort, dafür singt Grammel Josie bald ein Geburtstagsständchen, ist diese doch gerade 114 Jahre alt geworden. Die eigentliche Kunst Grammels ist das Bauchreden. Da er jedoch für seine Gags und heiteren Albernheiten zudem viel akustische Technik mit einsetzt, rückt gerade die Bauchrednerkunst an manchen Stellen leider ein wenig in den Hintergrund.
Dabei besteht kein Zweifel, die Stimmen von Zahnarzt „Dr. Schröder“oder der Socke „Außer Rüdiger“kommen aus Grammels Bauch, jetzt und hier auf der Bühne. Aber weniger Technik wäre mehr gewesen. Wohl zum Beweis des Liveacts hat Grammel sich zu Beginn der Show das Wort des Abends vom Publikum geben lassen. Per Applausabstimmung wurde „Oachkatzlschwoaf“gewählt. Und dieser springt als meist gelungener Running Gag den ganzen Abend über von Figur zu Figur, von Dialog zu Dialog. Bei dem kahlköpfigen Dr. Schröder hat Grammel ein erstaunlich großes Los gekauft. Der guten Laune der Zuschauer nach zu urteilen, haben auch diese mit ihrem Besuch von „Ich find’s lustig“das große Los gezogen.