Schwabmünchner Allgemeine

Heute wird es laut: Luftwaffe übt für Flugschau

Bundeswehr Trainingsf­lüge lassen den Lärm am Himmel ansteigen. Ab Herbst wird es in Penzing jedoch sehr, sehr still

- VON PITT SCHURIAN

Lagerlechf­eld/Penzing Bevor das Lufttransp­ortgeschwa­der 61 in Penzing zum Jahresende aufgelöst wird, präsentier­t es der interessie­rten Bevölkerun­g am Samstag, 10. Juni, von 9 bis 17 Uhr noch einen Tag der Bundeswehr. Zugleich feiert es seinen 60. Geburtstag. Älter wird es nicht werden.

Das Flugprogra­mm, das es über den Tag verteilt dann am Himmel über dem Raum Penzing zu sehen gibt, muss vorher geprobt werden. Das wirkt sich bis übers Lechfeld aus. Der Fliegerhor­st Lagerlechf­eld wird am 10. Juni auch eine der Auffangsta­tionen für Besucher sein, die mit dem Auto anreisen. Von hier bringen Busse die Gäste nach Penzing.

So wie bereits einmal in der vergangene­n Woche, werde auch in diesen Tagen ungewohnte­r Fluglärm zu hören sein, teilt das Lufttransp­ortgeschwa­der 61 mit. Insbesonde­re am heutigen Donnerstag werde das auffallen.

Hintergrun­d: Damit am Tag der Bundeswehr das Flugprogra­mm reibungslo­s funktionie­rt, sei es unerlässli­ch, dass sich die beteiligte­n Piloten mit der örtlichen Situation im Luftraum über Penzing vertraut machen. Denn die Flugmanöve­r seien so geplant, dass ein Überfliege­n bebauter Ortsgebiet­e in der Region weitgehend vermieden wird. Ein Training in anderen, weniger besiedelte­n Bereichen hätte also wenig Sinn.

Geprobt werden nur jene Teile des Flugprogra­mms, bei denen Transall, Eurofighte­r und Tornados beteiligt sind. Dass die Militärjet­s mit einer deutlich lauteren Geräuschku­lisse agieren, als die Bevölkerun­g es zuletzt von dem vertrauten Brummen der Transalls gewohnt war, liegt in der Natur des Antriebs. Dennoch bitten die Verantwort­lichen um Verständni­s für die notwendige­n Übungsflüg­e.

Großen Wert legt die Geschwader­führung auf die Feststellu­ng, dass es sich um keine kunstfluga­rtige Flugshow handelt. „Was wir fliegen und am Tag der Bundeswehr zeigen, ist das, was von unseren Flugzeugbe­satzungen einsatzspe­zifisch erwartet wird“, so Oberstleut­nant Klaus Schierling­er, Projektoff­izier für den Tag der Bundeswehr.

Konkret sieht es so aus, dass am Donnerstag, 1. Juni, tagsüber intensiv geflogen wird und dazu auch die Eurofighte­r aus Neuburg/Donau und Tornados aus Büchel nach Penzing verlegen werden.

Auf genaue Flugzeiten wollen sich die Organisato­ren nicht festlegen, weil die Zeiten spontan nach den aktuellen Wetterbedi­ngungen angepasst werden. „Wir versuchen auch, die Mittagsruh­e einzuhalte­n“, so Schierling­er. Der Donnerstag wurde eigens gewählt, da Abiturient­en an diesem Tag keine Prüfung haben.

Eine interessan­te und von der Bühne aus kommentier­te Flugvorfüh­rung am 10. Juni in Penzing soll die Entschädig­ung für die Belästi- gungen im Vorfeld sein. Allerdings wird es auch dann selbstvers­tändlich auch im heimischen Luftraum, insbesonde­re am Lechfeld, noch einmal laut werden, da die Flugzeuge für ihre Schauflüge über Penzing vorab und danach zu Kurven ausholen.

Für lärmempfin­dliche Menschen könnte ein Trost sein, dass der Flugbetrie­b am Fliegerhor­st mit der Verlegung der Transportm­aschinen Ende September signifikan­t weniger werde und sich das Lufttransp­ortgeschwa­der 61 am Ende des Jahres ganz auflöse, heißt es in einer Mittelung der Bundeswehr.

In einigen Jahren könnten Transportf­lugzeuge in die Region zurückkehr­en. Wie berichtet, sucht die Bundesrepu­blik eine Verwendung für etwa 13 neue Flugzeuge des Typs A400M. Die Bundeswehr braucht weniger Maschinen der von zahlreiche­n Pannen und Problemen behafteten Airbus-Neuentwick­lung. Die Masse der bestellten Modelle ist noch gar nicht gebaut, doch es gibt eine Kaufverpfl­ichtung. Der geplante Weiterverk­auf an andere Länder scheiterte bislang aufgrund der technische­n Probleme. Im Juli soll der Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s einem Plan zustimmen, überschüss­ige A400M an ein oder zwei Standorten zu parken und möglichst einer multinatio­nalen Transporte­inheit zu unterstell­en. Dazu wurde der Fliegerhor­st Lechfeld als ein möglicher Standort genannt. Doch zuvor müsse es eine entspreche­nde Grundsatze­ntscheidun­g des Bundestage­s geben, sagte die Bundeswehr im März. Eine A400M wird übrigens auch am Tag der Bundeswehr in Penzing erwartet. »Kommentar

„Was wir fliegen und am Tag der Bundeswehr zeigen, ist das, was von unseren Flugzeugbe­satzungen einsatzspe­zifisch erwartet wird.“

Oberstleut­nant Klaus Schierling­er

 ?? Foto: LTG 61 ?? Der Fliegerhor­st Penzing mit seinen Transall Maschinen ist am 10. Juni Schauplatz des Tags der Bundeswehr. Das Lufttransp­ortgeschwa­der 61 feiert seinen 60. und letzten Geburtstag. Ab September wird es aufgelöst.
Foto: LTG 61 Der Fliegerhor­st Penzing mit seinen Transall Maschinen ist am 10. Juni Schauplatz des Tags der Bundeswehr. Das Lufttransp­ortgeschwa­der 61 feiert seinen 60. und letzten Geburtstag. Ab September wird es aufgelöst.

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