Wie kann man vernünftig nachverdichten?
Bebauung Stadtrat diskutiert über die Zukunft der Siedlung im Südosten von Königsbrunn. Ein Streitpunkt ist, ob weitere Häuser in die Grundstücke gebaut werden dürfen
Königsbrunn Wie soll eine mögliche Nachverdichtung in der Siedlung im Südosten von Königsbrunn aussehen? Diese Frage haben die Stadträte in der vergangenen Sitzung kontrovers diskutiert. Werner Lohmann, Leiter des technischen Bauamtes, erklärte, dass es zwei Möglichkeiten gibt: Den Eigentümern könnte zum einen mehr Handlungsspielraum für die bestehenden Gebäude eingeräumt werden. Die Stadt könnte als zweite Möglichkeit den Bau neuer Häuser in den Grundstücken zulassen.
Christian Toth (FDP) ist in der Siedlung aufgewachsen und gab einen Einblick in das Stimmungsbild. Er erklärte, dass viele Eltern einen Teil ihres Grundstücks an ihre Kinder abgeben möchten, damit diese dort ein Haus errichten können. „Man sollte den Königsbrunnern die Möglichkeit geben, da zu bauen“, sagte er.
Für möglichst große Freiheiten beim Bebauen der Grundstücke plädierte Peter Sommer (BbK). Da die Grundstücke unterschiedlich zugeschnitten sind, sollte nach Ansicht seiner Fraktion sowohl eine vertikale als auch eine horizontale Teilung der Grundstücke erlaubt werden. Sommer forderte, dass die Eigentümer sowohl ein neues Haus auf ihren Grundstücken bauen als auch die bestehenden Flachbungalows um ein Stockwerk erhöhen dürfen.
Florian Kubsch (SPD) schloss sich dieser Meinung an: „Was wie dicht bebaut wird, das wird der Markt dann regeln“, sagte er. Er sprach sich jedoch dafür aus, dass ein gewisses Maß an grünen Flächen zwischen den Häusern erhalten bleibt.
Alwin Jung (Grüne) widersprach diesen Aussagen. Er erklärte, dass nicht der Markt die Art der Bebauung regeln sollte, sondern die Stadt. Diese habe das Planungsrecht. Jung sagte außerdem, dass seine Fraktion den Charakter der Siedlung erhalten möchte. Zu diesem gehöre, dass an der Straßenführung so gut wie kein Grün vorhanden sei. Das gebe es dafür in den Grundstücken: „Durch das Hineinbauen wird diese grüne Lunge fast vernichtet.“Jung schlug vor, die Bewohner zu fragen, wie sie ihr Wohnviertel verändern wollen.
Doris Lurz (Grüne) erklärte, dass weitere Häuser in den Grundstücken nicht nur den Bauherren, sondern auch die Nachbarn beeinflussen. Eine zu große Nachverdichtung würde ihrer Meinung nach zu sozialen Spannungen führen. Als Beispiel nannte sie einen möglichen Mangel an Stellplätzen.
Einig war sich der Rat, dass keine Geschosswohnungen gebaut werden dürfen, sondern nur Einfamilienund Doppelhäuser. Bürgermeister Franz Feigl sagte, das nun ein Vorschlag erarbeitet wird, in dem dieser Punkt genauso beachtet werden soll, wie der Charakter der Siedlung. Der Leiter des technischen Bauamtes wird bis zur nächsten Bauausschusssitzung einen entsprechenden Entwurf erarbeiten.