Schwabmünchner Allgemeine

Bobingen wächst

Statistik Die Einwohnerp­rognose verweist auf viele Zuzüge

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Bobingen Rund 6000 Menschen sind in den vergangene­n fünf Jahren nach Bobingen gezogen. Diese überrasche­nde Zahl erfuhren die Mitglieder des städtische­n Sozialauss­chusses in ihrer jüngsten Sitzung, als ihnen Günter Katheder-Göllner vom Landratsam­t die aktuelle Bevölkerun­gsprognose erläuterte (wir berichtete­n). Dieser Zuzug entspricht mehr als einem Drittel der gegenwärti­gen Bevölkerun­g und wirkt sich natürlich auf die öffentlich­e Daseinsvor­sorge aus: Für Kinderbetr­euungs-Einrichtun­gen und Schulen bis zu den Altenheime­n und Friedhöfen müssen auch in Zukunft die entspreche­nden Räume und Plätze zur Verfügung gestellt werden. „Wenn es so weitergeht wie bisher!“Das betonte der Referent in seinem Vortrag immer wieder, denn eine Voraussage, die auf aktuellen Geburtenzi­ffern basiert, wird umso unseriöser, je weiter sie in die Zukunft zu blicken versucht. Wird eine Frau künftig ein, zwei oder mehr Kinder zur Welt bringen? Gibt es wieder mehr Asylbewerb­er? Diese und viele andere offenen Fragen bringen die Statistik ins Wanken. Neben dem Zuwachs gibt es außerdem auch Wegzüge und Sterbefäll­e. Dazu komme, dass das Datenmater­ial des Statistisc­hen Landesamts von seinem eigenen abweiche, räumte Katheder-Göllner ein: „Unsere Zahlen wurden von einem Augsburger Institut mithilfe des Einwohnerm­eldeamts ermittelt. “

Fakt ist, dass Bobingens Einwohnerz­ahl in den eineinhalb Jahrzehnte­n zwischen 2000 und 2015 um vier Prozent gewachsen ist. Die Geburtenzi­ffern steigen seit 2009 kontinuier­lich an und dürften sich bei 150 bis 160 pro Jahr einpendeln. Nicht überrasche­nd ist die Erkenntnis, dass es auch in Bobingen immer mehr ältere Bürger geben wird.

„Das stellt die Stadt vor große Herausford­erungen“, stellte Zweiter Bürgermeis­ter Klaus Förster fest. Wie diese künftig bewältigt werden sollen, darüber diskutiert­en die Ausschussm­itglieder aber nicht.

Aus der Prognose konnte Förster als positive Erkenntnis jedenfalls erleichter­t herauslese­n: „Unsere Schulen stehen nicht zur Dispositio­n.“Das war noch vor einigen Jahren anders gewesen. Da hatten schwindend­e Schülerzah­len und damalige Prognosen den Fortbestan­d kleiner Schulen in Zweifel gestellt. (stö)

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