Ein skrupelloser Kleinkrämer
Donald Trump machte aus seiner Entscheidung zum Pariser Klima-Abkommen ein Spektakel, das mit der Schlussrunde seiner Reality-TV-Show „The Apprentice“konkurrieren konnte. Trotz der Kulisse im Rosengarten des Weißen Hauses hatte all dies nichts mit politischer Führung zu tun. Die Kabale unter seinen Beratern und Einsagern illustriert eher das Chaos im Weißen Haus. Einig sind sich die Trumpers nur in einem: Dem giftigen „Amerika-First“-Nationalismus, der Außen-, Sicherheit, Handels- und Klimapolitik bloß als Geschäft auf Gegenseitigkeit betrachtet. In dieser Weltsicht gelten weder Prinzipien noch Werte. Menschenund Bürgerrechte, Entwicklungszusammenarbeit und Freihandel, aber auch der Umweltschutz machen nicht die Essenz aus, sondern sind bestenfalls Beiwerk. Sein „Nein“zum Pariser Klimaschutz-Abkommen ordnet sich in diesen Kontext ein. In der Praxis tut dieser Präsident nichts, von dem er sich nicht Vorteile in Dollar und Cent verspricht. Der US-Präsident tauscht die Rolle des „Führers der freien Welt“ein gegen die eines skrupellosen Kleinkrämers.