Schwabmünchner Allgemeine

Die gefühlte Sicherheit steigt

- VON MICHAEL LINDNER redaktion@schwabmuen­chner allgemeine.de

Zwei schwere Betonpolle­r sollen beim traditione­llen Pfingstvol­ksfest in Klosterlec­hfeld für mehr Sicherheit sorgen. Ihr Zweck: Kein Lastwagen soll damit auf das Gelände rasen und Menschen töten können. Dass dieses Szenario nicht nur hypothetis­ch besteht, zeigen leider die Attentate in Nizza und Berlin des vergangene­n Jahres. Mehr als 90 Menschen starben, weitere 500 wurden verletzt.

Trotzdem sorgen die Betonpolle­r bei vielen Personen im ersten Moment für ungläubige­s Kopfschütt­eln. Wieso sollte ausgerechn­et die 3000-Einwohner-Gemeinde Klosterlec­hfeld auf der Liste von Attentäter­n stehen? Dass die Gefahr eines Anschlags auf dem Lechfeld extrem unwahrsche­inlich erscheint, ist der Gemeinde bewusst. Bei dieser Maßnahme geht es aber vor allem um etwas ganz anderes: die subjektive Sicherheit. Und wenn die Betonpolle­r dazu beitragen, dass die gefühlte Sicherheit der Besucher steigt, ist die Aktion gar nicht mehr so lächerlich, wie sie von vielen im ersten Moment angesehen wird. Außerdem wird die Aufenthalt­squalität auf dem Veranstalt­ungsgeländ­e durch die beiden Blockaden nicht beeinträch­tigt. Denn das Wichtigste ist, dass die Besucher Spaß haben und gerne auf ein hoffentlic­h friedliche­s Fest gehen.

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