Milch und Geld
Zum Leitartikel „Wer Billig Milch kauft, gefährdet unsere Bauern“von Sarah Schierack am 1. Juni: Die Verschuldung der Arbeitenden und Besitzlosen trifft die KleinBauern doppelt. Eigene Schulden treiben zu Überproduktion für den Export und zu wenig Rücksicht auf Mitbewerber. Nutztiere in expandierender Massentierhaltung und Umwelt tragen erheblich mit an der Schuldenlast. Ob sich Einkommen so wirklich verbessern?
Insgesamt ist Deutschland reich, ein Brutto-Anlage-Vermögen von circa 15 Billionen Euro wirft jährlich circa 760 Milliarden Euro Rendite ab. Also fließen täglich circa zwei Milliarden Euro von fleißigen Armen, die einkaufen, Steuern und Beiträge zahlen, an wenige Superreiche, die für diesen Betrag nicht arbeiten. Reiche müssten nicht mehr (ab-)geben, sondern weniger (ein-)nehmen. Schulden tarnen den schleichenden Verlust von TeilEigentum, auch von bäuerlichem Besitz, der sich bei anderen bedrohlich anhäuft. „Je billiger, desto besser“bedeutet: Auch die wenigen Milliardäre zahlen unangemessen niedrige Preise, weil die steigende Zahl der Habenichtse gerade darauf angewiesen ist.
Geld ist unüberwindliche Hürde für alle, die kleinste Beträge nicht haben. Aber Hunger, Durst und auch bäuerliche Arbeit verschwinden nicht, weil das Geldwesen versagt. Beate Petschow, Kaufbeuren