Wie die Briten ihr Parlament wählen
Das Verfahren Das Land hat 650 Wahlkreise für ebenso viele Sitze im Unterhaus. Um einen zu ergattern, müssen Politiker in ihrem Wahlkreis die meisten Stimmen holen – Motto: „The winner takes it all“, der Gewin ner räumt alles ab. In Deutschland ha ben Wähler eine Erststimme für Di rektkandidaten und eine Zweitstimme, die für die Verteilung der Sitze an die im Parlament vertretenen Parteien maßgeblich ist. Die Briten haben nur eine Erststimme.
Die Folgen Von dem Wahlsystem profitieren in erster Linie die großen Parteien – aber auch starke Regional parteien. Wie die schottische Natio nalpartei SNP: In England, Wales und Nordirland tritt sie nicht an, in Schottland gewann sie 2015 aber 56 der 59 Wahlkreise. Sie wurde dritt stärkste Kraft – mit nicht mal 5 Prozent der Stimmen im Königreich.
Umfragen Wahlumfragen sind mehr Stimmungsbild als Vorhersa ge, weil es auf umkämpfte Wahlkreise ankommt. Beispiel: 2005 hatte La bour unter Tony Blair nur drei Prozent punkte Vorsprung, aber eine beque me Parlamentsmehrheit. (dpa)