Schwabmünchner Allgemeine

Auf Distanz zu Katar

Politiker lehnen WM im Emirat ab

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Berlin Nach dem Vorwurf der Terrorunte­rstützung wird Katar von deutschen Spitzenpol­itikern als Gastgeber der WM 2022 mehr denn je infrage gestellt. „Die Vorwürfe wiegen zu schwer. Die Diskussion über die Austragung der Fußballwel­tmeistersc­haft in Katar muss ernsthaft geführt werden“, sagte Unionsfrak­tionschef Volker Kauder der Passauer Neuen Presse. Es sei kaum vorstellba­r, dass in einem Land, aus dem der Terrorismu­s massiv unterstütz­t werde, ein WMTurnier ausgetrage­n werden könne, so der CDU-Politiker. Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten haben alle diplomatis­chen Beziehunge­n zu Katar abgebroche­n. Sie werfen dem Golf-Emirat unter anderem die Unterstütz­ung von Terrororga­nisationen vor.

„Die aktuelle Entwicklun­g ist nur ein weiterer trauriger Beleg dafür, dass Katar als Austragung­sort für eine Fußball-WM denkbar ungeeignet

„Die Vorwürfe wiegen zu schwer.“Unions fraktionsc­hef Volker Kauder

ist“, sagte Bundestags­vizepräsid­entin Claudia Roth (Grüne) der Zeitung Die Welt. Die Sportaussc­huss-Vorsitzend­e Dagmar Freitag bemängelte die Zurückhalt­ung des Weltverban­des in der Debatte.

„Insbesonde­re von der Fifa, hören Sie etwas im Moment? Ich jedenfalls nicht“, sagte die SPD-Politikeri­n als Vorsitzend­e des Sportaussc­husses im Bundestag im Inforadio des RBB.

„Zum jetzigen Zeitpunkt“könne man sich nur mit Mühe vorstellen, dass „dort ein sportliche­s Weltereign­is stattfinde­n soll“, sagte sie, betonte aber: „Wir dürfen natürlich auch nicht vergessen: Wir sprechen über das Jahr 2022, das ist noch eine Zeit hin.“An eine Verlegung der Fußball-Weltmeiste­rschaft in fünf Jahren glaubt Freitag jedenfalls nicht. „Das sollte mich jedenfalls sehr wundern.“

Der Welt-Turn-Verband dagegen beschäftig­t sich mit Alternativ­en zur WM 2018 in Doha. „Wir haben einen Plan B ausgearbei­tet“, sagte Morinari Watanabe, der Präsident des Weltverban­des FIG. (dpa)

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