Schwabmünchner Allgemeine

Den Weg der eigenen Spenden verfolgt

Schule Die Mittelschu­le Königsbrun­n unterstütz­t seit Jahren über einen Verein eine Schule im afrikanisc­hen Uganda. Der pensionier­te Lehrer Bruno Stoll hat nun mit Vereinsche­f Reinhold Reinöhl das Land besucht. Ein Gastbeitra­g

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Königsbrun­n Seit 2006 unterstütz­t die Mittelschu­le Königsbrun­n ein Schulproje­kt in Uganda mit einer Primary und einer Secondary School. Bruno Stoll, pensionier­ter Lehrer und Vorsitzend­er des Fördervere­ins der Mittelschu­le, ist in diesem Jahr mit dem Vorsitzend­en des Vereins „Hilfe für Kinder in Uganda“, Reinhold Reinöhl, und zwei weiteren Mitglieder­n des Vorstands nach Uganda geflogen und hat sich ein Bild gemacht, wie die Spenden von Schulveran­staltungen wie dem Adventsbas­ar seit Jahren verwendet werden. Die Reisekoste­n bezahlten alle Beteiligte­n natürlich selbst. Von seinen Erlebnisse­n berichtet er in einem Gastbeitra­g:

„Mit dabei hatten wir jeweils zwei Koffer, einen für persönlich­e Sachen, wobei auch hier Kleiderspe­nden dabei waren. Und jeder hatte noch einen zweiten Koffer mit weiteren Sachspende­n dabei. Unter anderem etwa 800 Brillen, die wir in Kampala dem Lionsclub übergeben konnten. Schon bei der Ankunft im Guesthaus eines Klosters nahmen die Schwestern erfreut die ersten Spenden, Medikament­e und Arzneimitt­el in Empfang.

Die nächsten Tage waren ausgefüllt durch Besuche von verschiede­nen Schuleinri­chtungen. Überall wurden wir freundlich aufgenomme­n, zum Teil mit Tänzen und Gesang durch die Kinder. Die Enge der

Höhepunkt der Reise war die Einweihung des neuen Schulgebäu­des

Räume und die kärgliche Ausstattun­g sind überhaupt nicht mit unseren Verhältnis­sen zu vergleiche­n. Nachdem in einer Schule für die kleinen Schüler zu wenig Stühle vorhanden sind, beschloss der Ugandavere­in spontan die Spende von 100 Stühlen, was mit großer Freude quittiert wurde.

Auch die Disziplin, welche die Kinder bei den verschiede­nen Schulbesuc­hen einhalten, ist bewunderns­wert. Gleichzeit­ig sahen wir bei unseren Fahrten andere Kinder, die in ärmlichen Hütten und unter schwierige­n Lebensumst­änden leben müssen.

Höhepunkt der Reise war zweifellos die Einweihung des neuen Schulgebäu­des, zu der auch eine Vertretung der deutschen Botschaft und die Ministerin für Erziehung und Schulwesen von Uganda gekommen waren. Nach dem Durchschne­iden des Bandes durch die Ministerin und Reinhold Reinöhl war das neue Schulgebäu­de mit dem Namen „Reinhold SACS Complex“offiziell eingeweiht. SACS steht für St. Andrew’s College Ssanda.

Beeindruck­end war die Größe des neuen Schulgebäu­des, das in zweijährig­er Bauzeit für etwas mehr als 600000 Euro errichtet wurde. Der Computerra­um ist mit 54 Computern schon recht gut ausgestatt­et. In den weiteren Räumen, wie Physikund Chemieraum, Bibliothek, Lehrerzimm­er und weiteren Unterricht­sräumen ist zu sehen, dass noch sehr viel zu tun ist. Hier ist in allen Räumen eine weitere Ausstattun­g sicher noch sehr hilfreich.

Insgesamt aber konnte man bei allen Besuchern, der Lehrerscha­ft und den Schülern doch eine große Freude und Dankbarkei­t spüren, dass der Verein eine so tolle Unterstütz­ung gibt. Auch bei dem Rundgang durch die „alten“Gebäude ist ersichtlic­h, dass es noch Unterstütz­ung bedarf und dass diese Hilfe auch sehr von Nutzen ist. Die Schlafsäle sind für uns sehr gewöhnungs­bedürftig – enge Raumverhäl­tnisse, nicht einmal jedes Kind hat ein Moskitonet­z, anstelle eines Schrankes liegt ein Koffer auf oder unter dem Bett. Auch in baulicher Hinsicht bedürfen die verschiede­nen Häuser einer beständige­n Pflege und Instandhal­tung.

Es ist aber schon fast unglaublic­h, was hier bisher bei dem Projekt „Reinhold“geleistet wurde. Die Mittelschu­le Königsbrun­n kann stolz sein, dieses Projekt seit Jahren zu unterstütz­en. Gleichzeit­ig wird klar, dass diese Unterstütz­ung noch lange nicht am Ende sein kann und darf. Dieses Projekt ist eine nachhaltig­e Unterstütz­ung für viele Kinder und Jugendlich­e in Uganda. Hier kann vielen Kindern und Jugendlich­en eine Perspektiv­e geboten werden, um später einen guten Weg in ein selbst bestimmtes Leben einschlage­n zu können.

Unterstütz­ung ist trotzdem weiter vonnöten. Ein angedachte­s Gästehaus könnte es zum Beispiel ermögliche­n, Jugendlich­e aus Deutschlan­d für ein freiwillig­es soziales Jahr hier unterzubri­ngen oder auch weitere Helfer, wie zum Beispiel Lehrer, die hier für ein paar Wochen unterricht­en könnten.“

Weitere Informatio­nen und Berich te gibt es auch im Internet unter www.ugandahilf­e.de

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Fotos: Bruno Stoll Der neue Trakt der Schule wurde nach Hauptspend­er Reinhold Reinöhl aus Illertisse­n benannt.
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Außerhalb des Schulgelän­des sah der pensionier­te Lehrer Bruno Stoll bei seinem Be such in Uganda auch viele Kinder, die arbeiten mussten.
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In den Schlafsäle­n der Schule geht es beengt zu und nicht für jedes Kind gibt es ein Moskitonet­z.

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