Schwabmünchner Allgemeine

Mörderisch­es München

Krimi Warum Unternehme­r im „Tatort“die fiesesten Täter sind

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Münchens Unternehme­r neigen zum Morden – jedenfalls in der Krimireihe „Tatort“. Unternehme­r, Manager und Selbststän­dige sind mit Abstand die mörderisch­ste Berufsgrup­pe in über 47 Jahren Serien-Geschichte. Bundesweit meuchelten sie 109 Mal, am häufigsten in München. Mit 16 mörderisch­en Unternehme­rn führt die bayerische Landeshaup­tstadt aber nicht nur in dieser Statistik. Auch gab es hier die meisten Mörder: 118 Täter wurden in 99 Folgen von den Kommissare­n

Veigl, Riedmüller oder Batic und Leitmayr verfolgt. Auf Platz zwei sind mit 100 Tätern die Berufskrim­inellen. Mit 1023 Folgen und neun Millionen regelmäßig­en Zuschauern ist die „Tatort“-Reihe das Krimi-Urgestein des deutschen Fernsehens. In 33 Städten haben die Kommissare 1156 Täter gejagt, hat das Vergleichs­portal Netzsieger gezählt. Und nur einmal war der Gärtner der Mörder. Die TV-Kommissare hätten in der Realität aber wohl längst ein Disziplina­rverfahren am Hals, denn sie brechen in jeder Folge das Gesetz. Ob Hausfriede­nsbruch, unzulässig­e Durchsuchu­ngen, unzureiche­nde Belehrunge­n oder Verkehrsde­likte – die Ermittler zwischen Kiel und Luzern, Saarbrücke­n und Dresden nehmen es offenbar nicht so genau. Das zeigt eine Untersuchu­ng des Dortmunder Medienrech­ts-Professors Tobias Gostomzyk von 34 Folgen aus dem Jahr 2015. Das Ergebnis: Die Ermittler verstoßen in jeder Folge gegen das Gesetz – insgesamt 96 Mal. Im Schnitt verhalten sich Batic, Blum, Thiel und Co. also dreimal pro Folge nicht korrekt. Wobei die Münchner Kommissare die gesetzestr­eusten Ermittler sind.

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Foto: dpa Udo Wachtveitl (als Leitmayr, links) und Miroslav Nemec (als Batic).

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