Schwabmünchner Allgemeine

Was ist mit Mercedes los?

Formel 1 Vor dem Rennen in Kanada haben sich die Machtverhä­ltnisse zwischen den Teams verschoben. In Montréal sind die Herausford­erungen groß – nicht nur für Lewis Hamilton

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Die Machtverhä­ltnisse haben in der Formel 1 gewechselt. Ferrari tritt auch in Montréal als Favorit an. Mercedes hofft, die Rätsel um den ominösen Leistungse­inbruch von Superstar Lewis Hamilton und seinem Silberpfei­l von Monaco zumindest etwas gelöst zu haben. Erkenntnis­se für das Rennen am Sonntag werden erst die Trainingsf­ahrten am Freitag und dann vor allem die Qualifikat­ion am Samstag auf dem Circuit Gilles Villeneuve bringen.

Warum ist Ferrari auf einmal besser als Mercedes?

Manche vermuten, dass Ferrari die Testfahrte­n 2016 mit den Reifen für 2017 effiziente­r nutzte. Denn nicht der nach wie vor leistungss­tarke Mercedes-Motor macht Rivale Hamilton und seinem Teamkolleg­en Valtteri Bottas zu schaffen. Es ist das Zusammensp­iel des Wagens mit den Reifen. Nur in bestimmten Phasen harmoniere­n beide. Der neue Ferrari SF50H gibt sich weniger launenhaft. Vettel soll mehrfach bei Lieferant Pirelli in Mailand gewesen sein, um Eindrücke mit den Reifen-Ingenieure­n auszutausc­hen.

Welche Gefahren birgt der Kurs auch für Vettel?

Es ist nicht so eng wie Monaco. Aber Fehler verzeiht dieser Kurs in man- Abschnitte­n auch nicht. Einer trägt den Namen „Wall of Champions“. Die Liste ruhmreiche­r und hochdekori­erter Fahrer, die mit ihren Autos unliebsame Begegnung mit der Mauer machten, ist lang. Auch Vettel gehört dazu. 2011 krachte er mit seinem Red Bull im Training in die Mauer.

Vor welche Herausford­erungen stellt die Strecke Fahrer und Autos?

Es ist die Mischung aus langen Geraden mit maximalem Speed und enchen gen Kurven, vor denen die Piloten mächtig in die Bremse treten müssen, die für Fahrer und Autos zur extremen Belastung wird. Beispiel Kurve 10: Vor der Haarnadel-Kurve erreichen die Autos rund 300 Stundenkil­ometer. Auf etwa 120 Metern bremsen die Fahrer auf etwas mehr als 60 Stundenkil­ometer herunter. Beispiel Kurve 13: Vor der Schikane erreichen die Autos rund 320 Stundenkil­ometer. Binnen weniger als 100 Metern müssen sie auf etwa 140 Stundenkil­ometer herunter.

Könnte das Thema Teamorder wieder hochkochen?

Es dürfte sicherlich ein Thema vorher sein. Und womöglich auch danach. Nachdem Vettel in Monaco dank der Boxenstopp-Taktik an Teamkolleg­e Kimi Räikkönen vorbei zum Sieg fuhr, wird beim strategiel­astigen Kanada-Rennen besonders darauf geachtet werden. Denn den Kampf um den Titel machen derzeit Vettel und Verfolger Hamilton aus. Der viermalige Weltmeiste­r liegt 25 Punkte vor dem dreimalige­n Champion.

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Foto: Jens Büttner, dpa Lewis Hamilton (re.) und Motorsport­chef Toto Wolff rätseln, warum Mercedes im Wettkampf mit Ferrari ins Hintertref­fen geraten ist. In Montreal will man die Kräfteverh­ältnisse wieder umkehren.

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