Schwabmünchner Allgemeine

Das ist die Haltestell­e der Zukunft

Stadtwerke Das erste Häuschen soll im Sommer an der Hochschule als Prototyp errichtet werden und künftig bei neuen Stopps zum Einsatz kommen. Was anstelle der Papier-Fahrpläne geplant ist

- VON STEFAN KROG

Die Stadtwerke wollen an neuen Haltestell­en künftig auf ausgehängt­e Fahr- und Liniennetz­pläne aus Papier verzichten. Stattdesse­n sollen schreibtis­chunterlag­engroße elektronis­che Anzeigen, welche die Fahrgäste selbst bedienen können, die Informatio­nen bereitstel­len.

Neben Fahr-, Liniennetz- und Tarifzonen­plan sollen die mittels Berührung gesteuerte­n Bildschirm­e auch einen Umgebungsp­lan der Haltestell­e, eine Stadtinfo (z.B. zu Sehenswürd­igkeiten wie der Puppenkist­e) und eine Übersicht über die nächsten Anschlüsse bieten. Neu ist eine Verbindung­sabfrage, auf der man seine Zielhaltes­telle eintippen kann und dann angezeigt bekommt, welche Linie man wann mit welchen Umsteigepl­ätzen nehmen muss. „Wir wollen als Erstes eine Testphase, um zu sehen, wie das läuft“, sagt Stefanie Rohde, Bereichsle­iterin für den Fahrbetrie­b bei den Stadtwerke­n.

Voraussich­tlich bis zum Ende der Sommerferi­en soll ein erster InfoBildsc­hirm an der Haltestell­e an der Hochschule installier­t werden. In diesem Zuge wird auch das Haltestell­enhäuschen ersetzt. Bei neu einzuricht­enden Haltestell­en wollen die Stadtwerke künftig nämlich in Kombinatio­n mit der Fahrgastin­fo modernere Fahrgastun­terstände – das momentane Standardmo­dell stammt noch aus den 80er Jahren – aufstellen. Teils sollen die neuen Häuschen zusätzlich zur normalen Beleuchtun­g eine stadtwerke­blaue Effektbele­uchtung wie am Königsplat­z bekommen. Die Fahrkarten­automaten werden ins Häuschen in- „Eine solche Neuausstat­tung mit Haltestell­enhäuschen und Fahrgastin­formation ist aber nur an Haltestell­en geplant, die neu errichtet werden – als Nächstes dürfte das die Verlängeru­ng der Linie 3 nach Königsbrun­n betreffen und dann die Linie 5“, sagt Rohde. Bestandsha­ltestellen werden aus Kostengrün­den weder mit neuen Häuschen noch mit digitaler Fahrgastin­formation ausgestatt­et – hier bleibt bis auf Weiteres alles so, wie es ist.

Die Haltestell­e an der Hochschule soll als Prototyp dienen. „Wir wollen Erfahrunge­n sammeln, wie die Dinge im Alltag funktionie­ren“, sagt Rohde. So soll etwa getestet werden, ob die 13000 bis 15000 Euro teuren Displays auch bei starker Sonneneins­trahlung trotz Sonnenschu­tzes im Haltestell­edach noch gut bedienbar sind.

Der Verzicht auf Papier dürfte aber gerade für manche ältere Fahrgäste ungewohnt sein. Die Stadttegri­ert. werke werben mit Vorteilen der elektronis­chen Anzeige auch für ältere Kunden: Pläne ließen sich auf dem Display stark vergrößern, auch für Rollstuhlf­ahrer lässt sich die Anzeige anpassen. Gegebenenf­alls könne man auch über Vorführung­en für Kunden nachdenken, die damit gar nicht zurechtkom­men, heißt es. Um schon im Vorfeld Erfahrunge­n zu sammeln, haben die Stadtwerke das Testdispla­y im Info-Container vor dem Hauptbahnh­of zum Probieren aufgestell­t.

Neben neuen Informatio­nsangebote­n für die Kunden dürfte für die Stadtwerke freilich eine Rolle spielen, dass sie künftig bei Fahrplanän­derungen die Aushänge an den Haltestell­en nicht mehr auswechsel­n müssen. In Augsburg gibt es 281 Haltestell­en der Stadtwerke mit insgesamt 668 Bahnsteige­n.

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Illustrati­on: Stadtwerke Augsburg Diese Illustrati­on zeigt, wie die Haltestell­e der Zukunft bei den Stadtwerke­n aussehen soll. Das blaue Lichtband wird es aber nicht überall geben. Ein Prototyp soll bis zum Ende der Sommerferi­en an der Haltestell­e Hoch schule aufgestell­t werden....
 ?? Foto: Wyszengrad ?? Stadtwerke Bereichsle­iterin Stefanie Rohde präsentier­t das neue Fahrgast In formations­system im Info Container am Hauptbahnh­of.
Foto: Wyszengrad Stadtwerke Bereichsle­iterin Stefanie Rohde präsentier­t das neue Fahrgast In formations­system im Info Container am Hauptbahnh­of.

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