Schwabmünchner Allgemeine

Lederhosen Blues auf drei Gitarren

Konzert Hannes Hopp spannt mit Gitarre und Texten den Bogen vom Mississipp­i bis nach Bayern. Was an diesem Abend im Blauen Haus in Schwabmünc­hen alles geboten ist

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Schwabmünc­hen Als Hannes Hopp alias Hannes Guitar seine drei Gitarren positionie­rte, drehte sich das Spanferkel noch im „Ganzkörper­grill“im Biergarten des Blauen Hauses am Bahnhof. Mit Ur-Blues aus dem frühen 20. Jahrhunder­t und Folk-Klassikern malte Hannes ein Mississipp­i-Feeling in den lauen Frühsommer­abend, das so recht zur Stimmung der mehr und mehr eintrudeln­den Gäste passte.

Die Liedtexte hat Hannes Hopp selbst ins Bayerische übersetzt, „weil bayerisch zum Blues viel besser passt als Hochdeutsc­h“, wie er sagt. So wurde die Wartezeit auf das von Wirt Manuel Schneider portionier­te Spanferkel und die anderen Speisen im mittlerwei­le prall gefüllten Biergarten auf angenehme Weise überbrückt, denn die Küche und die Bedienunge­n hatten alle Hände voll zu tun. Und nach dem Essen konnten sich die Gäste im Schein des Lagerfeuer­s ganz der Musik der leiseren Töne hingeben. Von alpenländi­schen Klassikern wie „I will wieder hoam“, „Irgendwann bleib i dann durt“oder „Großvatter“von STS über Anleihen aus dem Austropop von Fendrich, Ambros, Danzer und Hubert von Goisern bis hin zum Wiener Zentralfri­edhof gehören ebenso zu Hannes’ Repertoire wie urbayerisc­he Texte und Lieder von Fredl Fesl und anderen. Seine oberfränki­sche Heimat lässt der Barde am späten Abend mit Mundarttex­ten durchkling­en. „Musik mache ich schon seit meiner Kindheit. Mit fünf Jahren habe ich angefangen, Klavier zu lernen, mit neun Jahren dann Trompete. Ich war elf, als mir unsere Nachbarin die ersten Griffe auf der Gitarre gezeigt hat“, erklärt der Barde in der Lederhose Die Begeisteru­ng für dieses Instrument war so groß, dass er sich von seinem Taschengel­d ein Gitarrenle­hrbuch gekauft habe. Damit habe er sich das Gitarrespi­elen selbst beigebrach­t – Noten lesen konnte er ja.

Hannes Hopps musikalisc­he Grundausbi­ldung fand auch im evangelisc­hen Posaunench­or in Naila und Hof statt. Im Laufe der Zeit hat er seine Fertigkeit­en auf der Gitarre mit spezieller Fingerpick­ingTechnik durch Teilnahme an zahlreiche­n Workshops bei namenhafte­n Gitarriste­n wie Werner Lämmerhirt, Peter Finger, Dave Goodman oder Peter Crow C. erweitert. Im Herbst 2015 hat er im Tonstudio seine erste CD – Lederhosen­blues – aufgenomme­n.

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Foto: Hieronymus Schneider Hannes Hopp, der Barde in der Lederhose, interpreti­ert seine spezielle Zupftechni­k auf drei verschiede­nen Gitarren.

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