Frühstück mit Postkarten aus Norwegen
Umweltschutz Gute Musik und leckeres Essen locken am Wochenende die Besucher zum Jazzbrunch auf Gut Morhard. Dazu bietet die Einrichtung des Tierschutzvereins Augsburg auch noch Ausblicke in die Zukunft des Areals
Königsbrunn Ganz im Süden von Königsbrunn liegt das Gut Morhard. Bekannt geworden ist es als Gnadenhof, auf dem Tiere aus schlechter Haltung ein neues Zuhause finden, und als Archehof, auf dem vom Aussterben bedrohte Haustierrassen erhalten werden. Neben dem Tierschutz sind für den Verein auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz sehr wichtig – besonders bei Lebensmitteln. Deswegen achtete die Geschäftsleiterin von Gut Morhard, Sabina Gaßner, darauf, dass auf dem Büfett für den Jazzbrunch am Sonntag nur Produkte zu finden waren, die aus ökologisch nachhaltiger und wenn möglich auch regionaler Herstellung stammen.
Dieses Konzept kam an: Etwa 60 Besucher fanden sich vergangenen Sonntag im Hof von Gut Morhard ein, um zusammen zu frühstücken. Und die Auswahl zeigte sich reich- da jeder Besucher auch selbst etwas mitbringen konnte, sodass eine geschmackliche Mischung aus vielen Küchen zu genießen war.
Eine Mischung aus verschiedenen Musikwelten hingegen brachte die Jazzcombo Baumgruppe auf die Bühne. Der Gitarrist der Gruppe, Michael Kaiser, komponiert alle Stücke selbst. Den Stil der Band zu beschreiben, fällt ihm trotzdem ein wenig schwer: „Die Grundlage sind schon Jazzharmonien, aber es kommt auch mal ein bisschen Rock und ein bisschen Pop rein“, sagt er. „Unsere Musik ist oft von Urlaubsreisen inspiriert, ich nenne unseren Stil deswegen gerne Postkartenmusik.“Seit acht Jahren spielen Kaiser, Mona Schmidt an der Querflöte und Manfred Heisler am Cello nun schon zusammen. Bei ihrer „Postkartenmusik“verarbeiten sie besonders gerne Erinnerungen aus einem Aufenthalt Kaisers in Norwegen. Dort lebte der Musiker nämlich ein Jahr lang, und es zieht in noch heute in Ferien immer wieder zurück. Anstelle von Postkarten bringt er Musik mit Titeln wie „Remember Ramberg“oder „Boat to Kristianlich, sand“mit. Die verträumte Musik brachte dem Trio reichlich Applaus ein.
In der ersten Reihe der Klatden schenden stand auch der Vorsitzende des Tierschutzvereins Heinz Paula.
Bei einer kleinen Führung über das Gelände des Gnaden- und Archehofs erklärte er, welche Bauvorhaben momentan anstehen. Schon von der Straße aus kann man die Baustelle für einen neuen Stall mit integriertem Stadel sehen. Im Herbst diesen Jahres soll er eingeweiht werden und Platz für Pferde, Ziegen und Schafe bieten. Letztere sollen hier auch einen Platz zum Lammen finden, denn Gut Morhard beherbergt die vom Aussterben bedrohten Krainer Steinschafe, die sie hier wieder aufzüchten möchten.
Heinz Paula plant für Gut Morhard in Zukunft aber noch einiges: „Wir haben hier viel Potenzial, wir sind gerade erst bei zehn Prozent unserer Kraft, wir möchten die restlichen 90 noch aufbauen, denn wir haben viel Platz und unser größter Anspruch ist es, diesen für Tiere artgerecht zu gestalten.“