Senioren feiern mit Bären und Elefanten
Aktion Bei einem Fest im Ludwigspark zeigen die Älteren, dass es auch mit 90 nicht zu spät ist, etwas zu lernen
Königsbrunn Schon der Einzug war ein Ereignis für sich. Einträchtig und zu zweit in der Ordnung kamen die Drei- bis Sechsjährigen, aber doch voller Aufregung und Vorfreude ob des besonderen Momentes. Die Bären- und die Elefantengruppe der Kindertagesstätte St. Michael besuchten die Senioren im Ludwigspark. Sie wollten gemeinsam musizieren, Frühlingslieder singen und anschließend zusammen frühstücken.
Dazu hatten sich die begleitenden Erzieherinnen, Marianne Holz und Brigitte Holz, auch noch Singspiele ausgedacht, für die die Kinder in Kostüme schlüpften. Den Korb mit Utensilien und Spielinstrumenten trugen stolz zwei baldige Schulkinder hinein. Gekommen waren sie auf Einladung von Musikpädagoge Johannes Gretz, der seit Jahren erfolgreich Geragogik anbietet und einen Stamm an Senioren hat, die mit Freude jeden Mittwoch zusammen musizieren und singen. Immer wieder gibt es auch besondere MottoVormittage, die mit viel Hingabe von AWO-Mitarbeiterin Sonja Braun vom betreuten Wohnen und ihrem Team vorberietet werden.
Doch erst kam das obligatorische Begrüßungslied der Senioren. Mit Begeisterung begleitet der 90-jährige Heinrich Lukasch auf seinen unterschiedlichen Blockföten. „Ich habe früher auch immer gern und viel musiziert, aber dann lange nicht mehr die Gelegenheit gehabt“, sagt er. Doch aufgrund des Angebots der Geragogik der städtischen Musikschule Königsbrunn durch Johannes Gretz und des Spaßes, in der Gruppe zusammen zu musizieren, habe er den Mut gehabt, auch in dem hohen Alter nochmals neu anzufangen. Doch Geragogik sei viel mehr als nur eine Förderung des Spaßes an der Musik, sagt Gretz: „Es ist die Konzentrationsfähigkeit und geistige Regheit, die damit neu gefordert wird. Beim Blasinstrument auch noch die Belüftung der Lungen neben dem Gemeinschaftssinn und auch dem Stolz, etwas Schönes hervorgebracht zu haben. Alles zusammen trägt sicher zur geistigen und seelischen Gesundheit bei.“
Das Angebot besteht übrigens auch in der Musikschule selbst, eine Altersbegrenzung zum Erlenen eines Musikinstrumentes gebe es nicht, betont Gretz. Er freut sich, dass die Stadträtin und Referentin für Senioren und Familien, Brigitte Holz, seiner Einladung nachkam und nun schon zum zweiten Mal mit Kindergruppen das Frühlingsfest mitgestaltet hat. Diese erklärt: „Unsere Kinder freuen sich immer, es ist wie ein Fest für sie, sie sind sehr stolz, eingeladen zu werden.“Auch Marianne Schulz, die noch eine lustige Geschichte über Frühlingsmüdigkeit vorlas, unterstreicht: „Es ist ein ungeheurer Gewinn, wenn Kinder und Senioren zusammenkommen. Wir werden gerne wiederkommen.“