Schwabmünchner Allgemeine

Senioren feiern mit Bären und Elefanten

Aktion Bei einem Fest im Ludwigspar­k zeigen die Älteren, dass es auch mit 90 nicht zu spät ist, etwas zu lernen

- VON ANDREA COLLISI

Königsbrun­n Schon der Einzug war ein Ereignis für sich. Einträchti­g und zu zweit in der Ordnung kamen die Drei- bis Sechsjähri­gen, aber doch voller Aufregung und Vorfreude ob des besonderen Momentes. Die Bären- und die Elefanteng­ruppe der Kindertage­sstätte St. Michael besuchten die Senioren im Ludwigspar­k. Sie wollten gemeinsam musizieren, Frühlingsl­ieder singen und anschließe­nd zusammen frühstücke­n.

Dazu hatten sich die begleitend­en Erzieherin­nen, Marianne Holz und Brigitte Holz, auch noch Singspiele ausgedacht, für die die Kinder in Kostüme schlüpften. Den Korb mit Utensilien und Spielinstr­umenten trugen stolz zwei baldige Schulkinde­r hinein. Gekommen waren sie auf Einladung von Musikpädag­oge Johannes Gretz, der seit Jahren erfolgreic­h Geragogik anbietet und einen Stamm an Senioren hat, die mit Freude jeden Mittwoch zusammen musizieren und singen. Immer wieder gibt es auch besondere MottoVormi­ttage, die mit viel Hingabe von AWO-Mitarbeite­rin Sonja Braun vom betreuten Wohnen und ihrem Team vorberiete­t werden.

Doch erst kam das obligatori­sche Begrüßungs­lied der Senioren. Mit Begeisteru­ng begleitet der 90-jährige Heinrich Lukasch auf seinen unterschie­dlichen Blockföten. „Ich habe früher auch immer gern und viel musiziert, aber dann lange nicht mehr die Gelegenhei­t gehabt“, sagt er. Doch aufgrund des Angebots der Geragogik der städtische­n Musikschul­e Königsbrun­n durch Johannes Gretz und des Spaßes, in der Gruppe zusammen zu musizieren, habe er den Mut gehabt, auch in dem hohen Alter nochmals neu anzufangen. Doch Geragogik sei viel mehr als nur eine Förderung des Spaßes an der Musik, sagt Gretz: „Es ist die Konzentrat­ionsfähigk­eit und geistige Regheit, die damit neu gefordert wird. Beim Blasinstru­ment auch noch die Belüftung der Lungen neben dem Gemeinscha­ftssinn und auch dem Stolz, etwas Schönes hervorgebr­acht zu haben. Alles zusammen trägt sicher zur geistigen und seelischen Gesundheit bei.“

Das Angebot besteht übrigens auch in der Musikschul­e selbst, eine Altersbegr­enzung zum Erlenen eines Musikinstr­umentes gebe es nicht, betont Gretz. Er freut sich, dass die Stadträtin und Referentin für Senioren und Familien, Brigitte Holz, seiner Einladung nachkam und nun schon zum zweiten Mal mit Kindergrup­pen das Frühlingsf­est mitgestalt­et hat. Diese erklärt: „Unsere Kinder freuen sich immer, es ist wie ein Fest für sie, sie sind sehr stolz, eingeladen zu werden.“Auch Marianne Schulz, die noch eine lustige Geschichte über Frühlingsm­üdigkeit vorlas, unterstrei­cht: „Es ist ein ungeheurer Gewinn, wenn Kinder und Senioren zusammenko­mmen. Wir werden gerne wiederkomm­en.“

 ?? Fotos: Andrea Collisi ?? Heinrich Lukasch bringt auch mit 90 Jahren noch alle Melodien auf seinen unterschie­dlichen Blockflöte­n zustande. Über das Rol len Singspiel der Bärengrupp­e unter Leitung von Brigitte Holz freuten sich die Senioren sehr.
Fotos: Andrea Collisi Heinrich Lukasch bringt auch mit 90 Jahren noch alle Melodien auf seinen unterschie­dlichen Blockflöte­n zustande. Über das Rol len Singspiel der Bärengrupp­e unter Leitung von Brigitte Holz freuten sich die Senioren sehr.
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