Der Torhüter wird zum Helden
Fußball Schwabeggs Reserve schafft den Sprung in die A-Klasse. Die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen. Wie SVS-Keeper Frank Walch dem Spiel seinen Stempel aufdrückte
Wehringen/Schwabegg Die zweite Mannschaft des SV Schwabegg steht scheinbar auf die harte Tour. Nachdem schon die erste Relegationspartie der Schwabegger gegen den TSV Hollenbach in die Verlängerung ging, legte das Team am Sonntag im zweiten Relegationsspiel gegen den FC Alba Augsburg noch einen drauf.
Es gab nicht nur Verlängerung, mit dem Elfmeterschießen gönnten sich die Schwabegger das Maximum an körperlicher Belastung und psychischer Spannung. Doch dafür holten sich die Schwabegger auch den Ruhm. Mit 6:4 nach Elfmeterschießen sicherten sie sich den Sieg gegen den FC Alba Augsburg und steigen nun in die A-Klasse auf. Für die Augsburger ein bitteres Ergebnis, denn bereits im Vorjahr scheiterten sie in der Relegation – damals am SV Untermeitingen.
Alba trat wie erwartet spielfreudig auf und war von Beginn an torgefährlich. Doch auch die Schwabegger versteckten sich nicht und so entwickelte sich eine flotte Partie auf gutem Niveau. Das einzige Manko beider Teams war, dass die Angriffe oft wegen vielen Ungenauigkeiten beim finalen Pass oder im Abschluss erst einmal ohne die ganz großen Torgelegenheiten blieben.
Nach einer guten halben Stunde war es dann soweit. Nach einer der bis dahin schönsten Spielzüge war Schwabeggs Joachim Schuster schon auf dem Weg zum Abschluss, doch ein Augsburger holte ihn im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Steve Reinboth zur nicht unverdienten Führung.
Doch die Schwabegger Führung war für Alba wie ein Startsignal. Auf einmal war der Vizemeister der B-Klasse Südost präsenter und übernahm die Spielkontrolle. Schnell wurde den 240 Zuschauern klar, warum die Augsburger in der Punkterunde beeindruckende 106 Tore erzielen konnte. Keine zehn Minuten nach der Führung mussten die Schwabegger so den verdienten Ausgleich durch den immer gefährlicher werdenden Alusine Kamara aus Sierra Leone hinnehmen.
In der Pause reagierte Schwabeggs Trainer Stefan Götz auf die Dominanz des FC Alba und brachte mit Stefan Dischler einen weiteren Mann für die Offensive, da er Bastian Mayr damit beauftragte, den kaum zu haltenden Alba-Spielmacher Selami Murseli an die Kette zu legen.
Eine Maßnahme, die schnell Erfolg zeigte. Mayr schränkte die Kreise bis dahin starken Selmani ein und fortan stotterte das Offensivspiel der Augsburger sichtlich. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel war Bastian Mayr dann in der Offensive in Schlüsselfunktion. Kurz nach der Mittelline schlug er einen Freistoß hoch in den Strafraum. Albas junger Torhüter Agron Badali unterschätzte den leicht angeschnittenen Ball jedoch und lies ihn durch seine Hände rutschen. Derart abgelenkt trudelte das Spielgerät zur erneuten Schwabegger Führung in die Maschen.
Nun folgte ein Sturmlauf der Augsburger auf das Schwabegger Tor. Doch SVS-Keeper Frank Walch erwies sich lange Zeit als nicht zu überwinden und machte sich auf, Spieler des Spiels zu werden.
Mit der letzten Aktion kam Alba zum erneuten Ausgleich
Doch in der 93. Minute war auch Walch machtlos. Mit der letzten Aktion in der regulären Spielzeit, Alba warf alles nach vorne, war es erneut Alusine Kamara, der den Ausgleich erzielte.
Die folgende Verlängerung verlief ohne große Höhepunkte, wurde aber phasenweise hektisch. Doch Schiedsrichterin Barbara Karmann war mit ihrer resoluten und auch charmanten Art der Spielleitung in der Lage, die Gemüter wieder zu beruhigen.
Im anschließenden Elfmeterschießen folgte der große Auftritt von Schwabeggs Torhüter Frank Walch. Er trat als erster an und verwandelten souverän. Nachdem die auch zweimal erfolgreich waren, setzten sie den dritten Versuch über das Tor. Da die Schwabegger bis dahin allesamt trafen stieg die Spannung. Als Walch dann den vierten Elfer der AugsburAugsburger ger hielt, musste Tobias Müller nur noch verwandeln, was er dann auch machte.