Schwabmünchner Allgemeine

Pfannschmi­dt macht wieder Musik

Porträt Warum der Big-Band-Gründer im Alter von 84 Jahren wieder auftritt

- VON ANJA FISCHER

Schwabmünc­hen Vor allem den Älteren wird sie noch ein Begriff sein: Die Big Band Herbert Pfannschmi­dt hat sich vor einigen Jahrzehnte­n einen großen Namen nicht nur in unserer Umgebung gemacht. BigBand-Gründer Herbert Pfannschmi­dt war damals Anfang 40, als er eine Gruppe begabter Musiker um sich scharte, um tolle Musik zu machen. „Alle hatten damals wenige Vorkenntni­sse, aber viel Enthusiasm­us“, erinnert sich „Pfanni“, wie ihn seine Musiker heute noch liebevoll nennen. „Wir haben mit wenig angefangen und uns langsam einen Namen gemacht. Wir versuchten, alles nachzumach­en, was an Orchestern rumlief.“Das hielt die Gruppe zehn Jahre durch, danach trennte man sich freundscha­ftlich.

Für den hauptberuf­lichen Industriek­aufmann bei der Firma Kraft war die Musik immer schon ein Hobby. „Schon während meiner Studentenz­eit habe ich gerne Musik gemacht und im Radio Big-BandMusik gehört“, berichtet er. Pfann- schmidt spielte Saxofon, Klarinette, Querflöte, Kontrabass und „ein bisschen Klavier“. Letzteres brauchte er auch für seine Arrangemen­ts. Diese sind bis heute eine Leidenscha­ft von ihm geblieben und werden immer noch von anderen Musikern geschätzt. Auch wenn Pfannschmi­dt nicht mehr so viel arrangiert wie früher. „Bei meinen Arrangemen­ts schreibe ich ja für alle Musiker die Stimmen aus der Partitur. Das braucht Zeit“, erzählt der 84-Jährige.

Früher habe er mehr gemacht, heute versuche er, ein Arrangemen­t pro Monat zu schreiben. „Als wir anfingen, gab es ja keine passenden Noten für viele Lieder zu kaufen. Heute wäre das kein Problem mehr“, sagt Pfannschmi­dt, der immer für sein Hobby gelebt hat. „Ein Musiker will Musik machen, darin liegt seine Befriedigu­ng“, stellt er fest. Dazu gehöre aber auch eine sportliche, diszipling­eprägte Einstellun­g.

Nun, da sich Musiker aus seiner ehemaligen Big Band zusammen mit neuen Musikern zusammenge­funden haben, um seine Arrangemen­ts zu spielen, lässt sich Pfannschmi­dt keine Probe entgehen. Darf er auch nicht, denn er hat das Wichtigste dabei: die Noten. „Ich fühle mich wieder ein bisschen jünger als ich bin“, sagt Pfannschmi­dt und lacht. „Das versetzt mich in alte Zeiten zurück, wenn wir hier wieder zusammen Musik spielen.“

Musik gehört zu seinem Leben eben einfach dazu. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war Pfannschmi­dt deshalb auch bei der Jugendkape­lle Stauden Ausbilder für Klarinette, Querflöte und Saxofon. Dort wurde er gelobt, die großen Erfolge der Jugend bei Wertungssp­ielen und Wettbewerb­en „tragen seine Handschrif­t“.

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Foto: Anja Fischer Herbert Pfannschmi­dt tritt jetzt wieder mit seiner Big Band auf.

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