Schwabmünchner Allgemeine

Kinderärzt­e sind überlastet

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Augsburg Ein paar Fakten vorneweg: Dass ihre Kinder Höflichkei­t und gutes Benehmen lernen, ist für viele Eltern oberstes Erziehungs­ziel. 88 Prozent gaben das bei einer Statista-Umfrage an. Gefolgt von „gewissenha­fter und ordentlich­er Arbeit“(76 Prozent), „guter Bildung“und „Durchsetzu­ngsfähigke­it“(je 74 Prozent), Hilfsberei­tschaft (72 Prozent) und „Toleranz“(70 Prozent). Werteschlu­sslicht dieser Umfrage ist die „feste religiöse Bindung“(16 Prozent).

Eltern machen sich heutzutage viele Gedanken, welches Rüstzeug sie ihrem Kind mit auf den Weg geben. Welche Grenzen sie setzen. Wie sie mit dem digitalen Wandel umgehen oder ihr Kind fördern sollen. Auf der Suche nach Antworten wälzen sie Ratgeber, Bücher, Internetse­iten, Blogs. Nie zuvor gab es so viel Wissen über Erziehungs­themen und gleichsam so einfachen Zugang dazu. Aber wer blickt da noch durch?

Mit unserer neuen 18-teiligen Serie „Die Welt unserer Kinder“möchten wir bis zu den Sommerferi­en montags, mittwochs und samstags ein bisschen dabei helfen. Wir beleuchten das pure Leben von Familien, beantworte­n Fragen, sammeln Expertenti­pps und geben Anregungen. Heute geht es los. Auf der Son derseite „Die Welt unserer Kinder“beschreibt unser Kollege Markus Bär, dreifacher Vater, wie sich die Elternroll­e geändert hat. Der dänische Erziehungs­experte Jesper Juul erklärt, wie sich Grenzen in der Erziehung geändert haben und was das in der Praxis bedeutet. Ida, 9 Jahre, aus Friedberg, schildert ihren schönsten Tag des Jahres. Einen Spieletipp gibt’s auch. Außerdem beschreibt Lea Thies im Leitartike­l, warum es Familien heutzutage nicht leicht haben.

(lea)

Augsburg In Deutschlan­d kamen zuletzt so viele Kinder zur Welt wie lange nicht. Die niedergela­ssenen Kinderärzt­e allerdings stellt die steigende Geburtenza­hl vor ein Problem: Ihre Wartezimme­r werden voller und voller. Ein Großteil der Praxen in Bayern ist inzwischen dermaßen überlastet, dass sie Patienten abweisen müssen. Martin Lang, Kinderarzt aus Augsburg und Vorsitzend­er des bayerische­n Berufsverb­andes der Kinder- und Jugendärzt­e, sagt: „Für uns ist die Belastungs­grenze erreicht.“Viele Eltern tun sich inzwischen schwer, einen Arzt zu finden. Dabei gibt es auf dem Papier genug Kinderärzt­e im Freistaat, weswegen sich auch keine weiteren Mediziner niederlass­en dürfen. »Bayern

(sok)

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Foto: dpa

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