Bayern braucht mehr Kinderärzte
Kinder werden krank. Und das nicht selten. Im Schnitt fangen sich Zwei- bis Fünfjährige zwölf Infekte im Jahr ein. Wenn Eltern dann keinen Termin beim Arzt bekommen, wenn sie mit einem fiebrigen oder spuckenden Kind 30 Kilometer fahren müssen, weil der Arzt ums Eck keine Patienten mehr aufnimmt, dann läuft etwas falsch. Vor allem, wenn die Gesundheitsministerin betont, es gebe überall in Bayern genug Kinderärzte.
Die Planung, die festlegt, wie viele Kinderärzte sich wo niederlassen dürfen, ist 25 Jahre alt. Tatsächlich aber braucht es mehr Ärzte, schon weil ihre Aufgaben seither deutlich gestiegen sind: mehr Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen, mehr Kinder, die wegen Auffälligkeiten zum Arzt müssen, mehr berufstätige Mütter, die ein Attest brauchen, wenn der Nachwuchs krank wird.
Es ist höchste Zeit, dass die alte Bedarfsplanung den heutigen Anforderungen angepasst wird. Dass Krankenkassen und Politik schnellstmöglich mehr Geld genehmigen, um neue Kinderärzte einzustellen und Mediziner weiterzubilden. Denn jahrelang wurde gejammert, dass zu wenig Kinder geboren werden. Nun bringt schon ein kleiner Babyboom die Kinderarzt-Praxen an ihre Grenzen.