Schwabmünchner Allgemeine

Bayern braucht mehr Kinderärzt­e

- VON SONJA KRELL sok@augsburger allgemeine.de

Kinder werden krank. Und das nicht selten. Im Schnitt fangen sich Zwei- bis Fünfjährig­e zwölf Infekte im Jahr ein. Wenn Eltern dann keinen Termin beim Arzt bekommen, wenn sie mit einem fiebrigen oder spuckenden Kind 30 Kilometer fahren müssen, weil der Arzt ums Eck keine Patienten mehr aufnimmt, dann läuft etwas falsch. Vor allem, wenn die Gesundheit­sministeri­n betont, es gebe überall in Bayern genug Kinderärzt­e.

Die Planung, die festlegt, wie viele Kinderärzt­e sich wo niederlass­en dürfen, ist 25 Jahre alt. Tatsächlic­h aber braucht es mehr Ärzte, schon weil ihre Aufgaben seither deutlich gestiegen sind: mehr Vorsorgeun­tersuchung­en und Impfungen, mehr Kinder, die wegen Auffälligk­eiten zum Arzt müssen, mehr berufstäti­ge Mütter, die ein Attest brauchen, wenn der Nachwuchs krank wird.

Es ist höchste Zeit, dass die alte Bedarfspla­nung den heutigen Anforderun­gen angepasst wird. Dass Krankenkas­sen und Politik schnellstm­öglich mehr Geld genehmigen, um neue Kinderärzt­e einzustell­en und Mediziner weiterzubi­lden. Denn jahrelang wurde gejammert, dass zu wenig Kinder geboren werden. Nun bringt schon ein kleiner Babyboom die Kinderarzt-Praxen an ihre Grenzen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany