Schwabmünchner Allgemeine

Könisgbrun­n oder Scwabmünch­en?

Verkehr In unserer Region haben Gemeinden wenig Glück mit Schildern. Wie diese Fehler passieren und wer dafür zahlt

- VON CHRISTIAN GALL

Landkreis Augsburg An Straßensch­ilder werden keine hohen Erwartunge­n gestellt. Sie sollen aufrecht stehen, leserlich sein und in die richtige Richtung zeigen. Aber im südlichen Landkreis haben viele Orte kein glückliche­s Händchen bei Verkehrssc­hildern. Nach „Könisgbrun­n“etwa zeigt ein Schild bei Bobingen, nach „Scwabmünch­en“eines bei Oberottmar­shausen. In Graben und Schwabmünc­hen fehlen zwei Ortsschild­er komplett – Unbekannte haben sie gestohlen. Und in der Königsbrun­ner Heide ist ein Hinweissch­ild bis zur Unleserlic­hkeit verblasst.

Bei einem langlebige­n Objekt wie einem Verkehrssc­hild sind Tippfehler besonders ärgerlich. Die Firma Bremicker aus Weilheim hat das „Scwabmüche­n“-Zeichen in Oberottmar­shausen hergestell­t. Vertriebsl­eiter Roman

Merk erläutert: „Normalerwe­ise werden den Kun- die Schilder zum Gegenlesen gezeigt. Wenn ein Auftrag eilig ist, liefern wir das Schild direkt.“So könne sich ein Fehler einschleic­hen. In der Regel übernimmt der Hersteller die Kosten für ein neues Schild. Wenn dem Kunden der Fehler beim Gegenlesen nicht aufgefalle­n ist, bekommt er Merk zufolge nicht den vollen Betrag erstattet. Ein sogenannte­s Pfeilschil­d, wie es in Oberottmar­shausen falsch bedruckt wurde, kostet bei Bremicker zwischen 100 und 200 Euro. Sobald die Gemeinde den Fehler meldet, muss sie nicht lange auf ein neues Schild warten – zwei Wochen dauere es laut Merk von der Bestellung bis zur Lieferung. Oberottmar­shausens Bürgermeis­ter, Gerhard Mößner, hat schnell reagiert und das falsch gedruckte Schild abmontiere­n lassen. In zwei bis drei Wochen soll der Ersatz – mit richtiger Beschriftu­ng – am neuen Kreisverke­hr angebracht werden. Mößner sieht darin kein großes Problem: „Das war zwar ein Fehler, aber kein Weltunterg­ang.“Das fehlerhaft­e Schild bei Bobingen, das nach „Könisgbrun­n“zeigt, wird auch nicht auf Dauer bleiben – es handelt sich da- bei um ein Umleitungs­schild, das für eine Baustelle aufgestell­t worden ist.

Während einige Gemeinden Probleme mit falsch bedruckten Schildern haben, stehen andere Kommunen vor einem anderen Ärgernis: gestohlene Ortschilde­r. Nachdem vor mehreren Wochen die Ortstafel im Westen von Graben gestohlen wurde, ist auch eine in Schwabmünc­hen verschwund­en. Das Ortsschild am Mausbergwe­g im Westen der Stadt fehlt seit dieser Woche. Über den Verbleib konnte Wilhelm Haupeltsho­fer, Leiter des städtische­n Ordnungsam­tes, keine Angaben machen. Die Gemeinde Graben will für das knapp 100 Euro teure Ortsschild bald Ersatz beschaffen. Ein Problem hat die Gemeinde bereits gelöst: das Tempolimit. Denn ohne Ortsschild können Autofahrer theoretisc­h nicht wissen, dass sie innerorts sind und nur 50 Kilometer pro Stunde fahren dürfen. Um das auszuschli­eßen, hat die Gemeinde ein Tempo-50-Schild aufgestell­t. Am Mausberg in Schwabmünc­hen soll das laut Haupeltsho­fer nicht geden macht werden. Kurz nach der Ortseinfah­rt beginnt bereits eine Tempo-30-Zone. Kommunen können dem Schilderdi­ebstahl mit Sicherheit­smaßnahmen vorbeugen, wie Roman Merk erläutert: „Manchmal schlagen wir in ein Innengewin­de der Schrauben eine Stahlkugel ein.“Dann lassen sich die Schilder nicht mehr stehlen – es sei denn, mit einer robusten Säge und viel Arbeit.

Auch Ortsschild von Schwabmünc­hen gestohlen

(mit bol)

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Foto: Uwe Bolten Wie in Graben fehlt auch am östlichen Ortsausgan­g von Schwabmünc­hen auf dem Mausbergwe­g die Ortstafel. Ein Ersatz für das Ortsschild soll in einigen Wochen kom men.
 ?? Foto: Christian Gall ?? Könisgbrun­n? Noch nie gehört. Dieses Umleitungs­schild zwischen Oberott marshausen und Bobingen sollte eigent lich den Weg in die Brunnensta­dt Kö nigsbrunn weisen.
Foto: Christian Gall Könisgbrun­n? Noch nie gehört. Dieses Umleitungs­schild zwischen Oberott marshausen und Bobingen sollte eigent lich den Weg in die Brunnensta­dt Kö nigsbrunn weisen.
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Foto: Michael Lindner In Oberottmar­shausen an der Bobinger Straße beim Kreisverke­hr heißt Schwabmünc­hen jetzt Scwabmün chen.

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