Schwabmünchner Allgemeine

Harte Probenarbe­it für den großen Tag

Aufführung Das Moses-Musical von Tobias Burann-Drixler wird zwar erst im November aufgeführt. Bei den Proben für das Stück legen sich die Bobinger Kinder und Jugendlich­en aber schon richtig ins Zeug. Was hinter dem Projekt steckt

- VON ANJA FISCHER

Bobingen Aufgeregt schwirren Kinder und Jugendlich­e im Saal des Bobinger Pfarrheims in der Hochstraße durcheinan­der. „Welche Rolle hast du?“Das ist die große Frage. Kirchenmus­iker Tobias BurannDrix­ler hebt beschwicht­igend die Hände. „Jetzt setzt euch erst mal hin, und bei der ersten Durchsprac­he teilen wir dann die Gruppen nach ihren Rollen ein. Dann seht ihr, mit wem ihr zusammen spielt.“

Ein wenig später wird klar, wer zu den Hirten gehört und wer Zipporas Schwestern sind. Und wer spielt bei den Israeliten mit? Beim Moses-Musical von Tobias BurannDrix­ler und der Stadt Bobingen findet jeder seinen Platz. Das Stück erzählt die Geschichte von Moses in Ägypten und beginnt zu der Zeit, als er einen Mann umbringt und flüchtet. Kurz darauf trifft er seine Frau Zippora. Gott erscheint Moses im brennenden Dornbusch und gibt ihm den Auftrag, die Israeliten aus der Gefangensc­haft in Ägypten in das Heilige Land zu führen.

Mit seinem Bruder Aaron macht sich Moses auf, um Gottes Willen zu erfüllen. Nachdem die Ägypter die zehn Plagen erleiden, lässt der Pharao die Israeliten ziehen. Das Musical endet, nachdem Moses mit sei- nem Volk unversehrt durchs Rote Meer, das Gott geteilt hat, gezogen ist.

Bald beginnen dazu die Proben. Die Mitspieler im Alter zwischen sechs und 20 Jahren besprechen dazu mit Max Wohlgschaf­t die einzelnen Szenen. Auf der großen Leinwand ist das Geschehen symbolhaft dargestell­t. Smileys stellen die einzelnen Schauspiel­er und Sänger dar. Immer wieder kommt es deshalb zu Gelächter. Das soll auch so sein, denn „die Proben und die Arbeit an dem Stück sollen ja Spaß machen“, finden die Verantwort­lichen. Einzelne Szenen werden schon jetzt laut gelesen. Parallel dazu werden die Schauspiel­er zur Kostümprob­e gebeten. Andrea Kurdas hat federführe­nd das Nähen der Kostüme übernommen und vermisst jetzt jeden der Teilnehmer. Schließlic­h sollen die Gewänder am Ende auch passen.

Ebenso passen müssen die Lieder. Burann-Drixler erzählt: „Mit dem Kinderchor habe ich schon mit den Proben angefangen. Die ersten Lieder haben wir auch schon mal in die Gottesdien­ste eingebaut, die wir gestaltet haben.“Die Solisten arbeiten derzeit noch zu Hause an ihren Liedern.

Dass die Bibelgesch­ichte von der Suche nach dem gelobten Land und von der Befreiung eines Volkes derzeit so aktuell wie je ist, zeige ein Blick in die Nachrichte­n, sagt Burann-Drixler: „Das hat viel zu tun mit dem, was wir im Moment erleben. So gesehen ist unser MosesMusic­al auch ein wenig zeitkritis­ch.“Vor allem, wenn wie im Stück die Frage aufgeworfe­n wird, was einem Volk oder einem Menschen auf der Suche nach Freiheit erlaubt ist und was nicht.

Darüber aber muss sich im November jeder Besucher sein eigenes Bild machen. Der Traum der Musical-Macher in Bobingen aber steht schon fest: „Alle Völker sollen sich untereinan­der verstehen“, heißt es am Ende des Stücks. Ein Traum, der zumindest in Bobingen auf der Bühne Wirklichke­it werden wird.

OTermine Das Musical wird zum Abschluss der Kinderkult­urtage aufgeführt am Samstag, 4. November, um 19 Uhr und Sonntag, 5. November, um 16 Uhr. Die Karten sind ab Schulbegin­n im Herbst im Kulturamt der Stadt Bobingen und bei den bekannten Vorverkauf­sstellen erhältlich.

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Fotos: Anja Fischer Max Wohlgschaf­t führt durch die erste Leseprobe. Per Beamer wird angezeigt, was welche Rolle zu tun hat,
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Andrea Kurdas nimmt bei Achatz Maß für sein Kostüm. Michael

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