Schwabmünchner Allgemeine

Hausverbot für den Kohl Sohn

Trauer Vor der Beerdigung des Altkanzler­s eskaliert der Familienst­reit

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Berlin Der Streit zwischen dem Sohn des Altkanzler­s Helmut Kohl und dessen Witwe Maike Kohl-Richter spitzt sich zu. Walter Kohl hat am Mittwochmi­ttag in Begleitung der beiden Enkel des verstorben­en Politikers vergeblich versucht, in das Haus seines Vaters in Ludwigshaf­en zu gelangen. Er sagte anschließe­nd, er sei von der Polizei auf ein Hausverbot hingewiese­n worden.

Der Anwalt von Maike KohlRichte­r, Stephan Holthoff-Pfört- ner, warf Kohls Sohn vor, damit bewusst einen Eklat inszeniert zu haben. Er sagte, er habe am Dienstag das Gespräch mit ihm gesucht, um die Abläufe der Trauerfeie­rlichkeite­n zu bereden und zu klären, wie sich die Söhne und Enkel von Kohl verabschie­den könnten. Walter Kohl habe eingewilli­gt, mit ihm zu telefonier­en, sagte Holthoff-Pförtner. Zum verabredet­en Zeitpunkt sei er dann aber nicht erreichbar gewesen – trotz mehrfacher Kontakt- versuche. „Er hat sich diesem Gespräch entzogen“, sagte der Anwalt.

Inzwischen steht fest, dass der europäisch­e Staatsakt für Kohl am 1. Juli um 11 Uhr in Straßburg stattfinde­t. Dort sollen unter anderem Kanzlerin Merkel und Ex-US-Präsident Clinton reden. Vermutlich am späten Nachmittag ist ein Requiem im Dom von Speyer geplant. – Lesen Sie auf Politik, wie schwer es ist, den Rahmen für den Abschied von Kohl festzulege­n.

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