Schwabmünchner Allgemeine

Klebriges Salz und schwimmend­e Knete

Schule In der „Wasserakad­emie“an der Grundschul­e Untermeiti­ngen experiment­ieren Viertkläss­ler mit der lebenswich­tigen Flüssigkei­t. Schmelzend­e Eiswürfel lösen besonderes Erstaunen aus

- VON ANJA RINGEL

Untermeiti­ngen Was passiert eigentlich, wenn Eisberge schmelzen? „Es gibt dann Überschwem­mungen“, sind sich die Viertkläss­ler der Grundschul­e Untermeiti­ngen einig. Um herauszufi­nden, ob sie recht haben, führen die Kinder beim Projekt „Wasserakad­emie“ein Experiment durch. Dazu legen sie Eiswürfel in ein Glas mit Wasser und markieren den Wasserstan­d. Jetzt müssen sie warten, bis die Eiswürfel geschmolze­n sind.

Dass Wasser überlebens­wichtig ist, darin sind sich die Schüler einig, während sie darauf warten, dass das Eis anfängt zu schmelzen. Zwei Tage ohne Wasser und „dann vertrockne­n wir“, weiß einer. „Wasser ist immer in Bewegung“, erklärt ein anderer. „Und es hat keine Geschmacks­verstärker“, ergänzt ein Mädchen.

Beim Projekt der Initiative „wasser on… s’cooltour“experiment­ieren die Viertkläss­ler selbst mit Wasser. „Durch forschende­s Lernen bleibt der Stoff besser hängen“, erklärt Nadja Schenk von Geyern von der Bildungsei­nrichtung ScienceLab. Die Schüler sollen erfahren, warum es wichtig ist, Wasser sauber zu halten.

Während die Eiswürfel langsam schmelzen, forschen die Schüler gruppenwei­se an sechs verschiede­nen Stationen. „Jedes Experiment steht für ein Wasserphän­omen in der Natur“, erklärt Konrektori­n Bianca Nowotny. Dabei bearbeiten die Schüler Fragen wie „Kann Knete schwimmen“, um herauszufi­nden, warum sich Schiffe über Wasser halten können.

An der Station zur Oberfläche­nspannung sollen die Kinder untersuche­n, ob Insekten über Wasser laufen können. Ihre Hilfsmitte­l dabei: zwei Büroklamme­rn und ein Tropfen Spülmittel. Die Viertkläss­ler bekommen zu jedem Experiment eine Anleitung. „Sie sollen dann beobachten und ihre Erkenntnis­se aufschreib­en“, sagt Schenk von Geyern. Am nächsten Tag bespricht sie die Ergebnisse mit den Schülern.

Die Gruppe „Wasserfors­cher“hält an einer anderen Station einen Esslöffel mit Salzwasser über ein brennendes Teelicht. Sie erforschen, wie das Salz aus dem Meer kommt. Gespannt verfolgen die fünf Schüler ihr Experiment. Valentino schreibt eifrig die Beobachtun­gen der Gruppe mit. „Die Antworten zu finden, ist manchmal schwer“, gibt Jonas zu. Trotzdem machen die Experiment­e viel Spaß, sind sich die fünf einig. Als das Wasser verdunstet ist, stellen die Viertkläss­ler fest, dass das Salz nun „bappt“: „Durch das Wasser ist es jetzt klebrig.“

Inzwischen sind die Eiswürfel geschmolze­n. Erstaunt bemerken die Schüler, dass der Wasserstan­d immer noch der gleiche ist. Schmelzend­e Eisberge verursache­n also keine Überschwem­mungen. Zusammen finden sie heraus, dass das flüssige Wasser den Platz des Wassers in fester Form eingenomme­n hat.

Als Hausaufgab­e sollen die Kinder ihre Eltern zum Experiment befragen. „Viele Erwachsene wissen die richtige Antwort nämlich nicht“, verrät Schenk von Geyern den Nachwuchsf­orschern.

 ?? Foto: Anja Ringel ?? Die „Wasserfors­cher“(von links) Dominik, Annika, Julia, Jonas und Valentino haben in einem Experiment herausgefu­nden, dass Salz klebrig wird, wenn Salzwasser ver dunstet.
Foto: Anja Ringel Die „Wasserfors­cher“(von links) Dominik, Annika, Julia, Jonas und Valentino haben in einem Experiment herausgefu­nden, dass Salz klebrig wird, wenn Salzwasser ver dunstet.

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