Eine Fachjury für das Projekt Wasserturm
Gemeinderat Architektenkammer verhindert den Plan von Kleinaitingens Bürgermeister Rupert Fiehl
Kleinaitingen Der Kleinaitinger Wasserturm ist eines der Wahrzeichen der kleinen Lechfeldgemeinde, doch er hat ein Problem: Er steht seit den 80er-Jahren ohne Nutzung leer, nachdem er von 1912 bis 1914 von italienischen Gastarbeitern erbaut und für die Wasserversorgung der Bevölkerung genutzt wurde. Erst seit wenigen Jahren dient der Wasserturm als Kulisse für das Kleinaitinger Bürgerfest, das genügt der Gemeinde aber nicht. Doch eine schnelle und vor allen Dingen geeignete Nutzung zu finden, ist schwer möglich, denn der Turm stellt durch seine geringe Grundfläche besondere Herausforderungen an die Raumund Gebäudeplanung. Deshalb wird es dieses Jahr einen bundesweiten Architektenwettbewerb geben, der von einer Fachjury bewertet wird. Wer in dem Gremium sitzen wird, damit beschäftigte sich der Kleinaitinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
Bürgermeister Rupert Fiehls ursprünglicher Plan sah vor, dass insgesamt fünf Personen – hauptsächlich Gemeinderäte – in der Fachjury sitzen sollten. Doch die Architektenkammer hatte etwas dagegen. Es müssten auch Fachleuchte, sprich Architekten, in dem Gremium sitzen – und zwar mehrheitlich, führte Fiehl die Entscheidung aus. Aus diesem Grund werden in der Fachjury nun sieben Personen sitzen, also zwei mehr als zunächst vorgesehen.
Als Fachmänner sind Bobingens Stadtbaumeister Rainer Thierbach, dessen Schwabmünchner Kollege Stefan Michelfeit, der Kleinaitinger Architekt Helmut Hohenäcker sowie Roman Adrianowytsch von der Architektenkammer als Vorsitzender des Gremiums vertreten. Fiehl war es bei der Zusammensetzung wichtig, dass ein regionaler Bezug der Akteure bestehe. Als „Laien“sitzen der Bürgermeister selbst, der Geschäftsführer der Regionalentwicklung Begegnungsland LechWertach Benjamin Früchtl und Gemeinderat Peter Höfer im Gremium. Diese siebenköpfige Fachjury wird sich zum ersten Mal am 27. Juni treffen und dabei verschiedene Modalitäten abklären. Der Architektenwettbewerb wird in den nächsten Tagen ausgeschrieben, der Teilnahmeschluss werde laut Fiehl voraussichtlich kurz nach den Sommerferien Ende September sein. Die Fachjury wird im Oktober das nächste Mal tagen und eine Vorauswahl aus allen eingesandten Vorschlägen der Architektenbüros treffen. „Dann kommt der Input aus der Bevölkerung“, sagt Bürgermeister Fiehl. Er hofft, dass bis Ende des Jahres eine Entscheidung gefallen ist.